Tag 9 - Nimis und Rückreise
Dienstag, 04.09.2012
unabhängige Nation Ladonien - Nimis
Der letzte morgen in Schweden brach für uns an. Wir räumten die Hütte auf, Frühstückten und machten uns bei schönstem Wetter nochmal auf zum Kullaberg. Diesmal nahmen wir den direkten Weg und verließen die R112 bei Jostorp. Noch vor Mölle bogen wir ab und folgen dem Wegweiser nach Himmelstorp und parkten auf dem zweiten Parkplatz. So hatten wir schon einige hundert Meter laufen gespart. Wir suchten nach dem gelben N, das uns den Weg zu Nimis weisen sollte. Nach einigen Irrläufen, fanden wir die Bezeichnung an einem Zaun.
Wir gingen am alten Gehöft Himmelstorp vorbei und folgten dem gelben N weiter bis zum blauen Wanderweg. Nach einigen hundert Metern ging ein holpriger Pfad vom Wanderweg ab. Von hier aus sollten es noch 500 Meter sein, die hatten es aber in sich. Über Stock und Stein ging es auf einem immer steiler werdenden Pfad den Berg hinunter. Nach einiger Zeit endete der Weg und wir standen vor einem schmalen Holztunnel, der steil bis zum Ufer führte. Endlich hatten wir den Eingang von Nimis erreicht.
Ein Künstler hat hier riesige Türme aus Treibholz gebaut und diese mit Wegen verbunden. Als die Behörden dies entdeckten, sollte das Ganze erst wieder abgerissen werden. Ein Gericht gab dem Künstler aber recht und er rief die unabhängige Nation Ladonien aus, ein riesiger Spielplatz für große und kleine Kinder.
Wir gingen durch die schmalen Gänge kletterten die Türme hoch und verbrachten eine ganze Zeit in dieser „Stadt“. Neben den Holztürmen entstand schon ein neues Gebäude. Dies bestand aber nicht aus Holz, sondern aus kleinen Felsblöcken, die mit Zement befestigt waren. Ein toller Geheimtipp, nicht nur für Kinder.
Nachdem wir die Nation Ladonien ausgiebig erkundet hatten, machten wir uns dann wieder an den Aufstieg. Die 500 Meter bis zum Weg glichen einer Klettertour durch die Alpen, wieder auf dem Wanderweg angekommen waren wir komplett durchgeschwitzt. Wir hatten ja auch nur einige Stunden Autofahrt vor uns. Ein paar Schweden kamen uns mit feinen Schuhen und Hemdchen entgegen und wollten auch zu Nimis. Na wie die wohl hinterher ausgesehen haben…
Wieder am Auto angekommen, wechselten wir erst mal unsere T-Shirts und das Deo musste dran glauben. Zwischendurch hatten wir noch einen deutschen Touristen getroffen, der sich das Ganze auch einfacher vorgestellt hatte. Wir gaben ihm noch schnell etwas zu trinken und verließen den Kullaberg in Richtung Helsingborg. Eigentlich wollten wir noch die Josefinelust Grotte besichtigen, aber eine Klettertour reichte uns dann.
Helsingborg und Rückfahrt
In Helsingborg angekommen, parkten wir im Cityparkhaus direkt am Hafen. Zwar etwas teuer, aber wir mussten ja eh unsere Kronen loswerden. Wir gingen durch die hübsche Stadt, aßen etwas und verprassten unsere letzten Kronen für Souvenirs in der Tourist Info. Nach einer Stunde, gegen 14 Uhr fuhren wir dann weiter zum Fähranleger. Hätten wir am Morgen nicht so lange gebraucht, wären wir bestimmt noch länger hier geblieben.
Wir buchten ein Kombiticket für die Überfahrten Helsingborg – Helsingor und Rodby – Puttgarden für 1075 SEK und stellten uns in die Schlange. Keine 10 Minuten später waren wir auf der Fähre und nach weiteren 20 Minuten erreichten wir Dänemark. Nach der Ausfahrt fuhren wir nicht direkt auf die Autobahn, sondern nahmen im ersten Kreisel die zweite Ausfahrt und fuhren über den Standvejen. Diese schöne Straße führt über 42 Kilometer von Helsingor nach Kopenhagen. Wir fuhren die ganze Zeit am Öresund entlang, auf der einen Seite das Wasser, auf der Anderen alte Villen. Und zwischendurch immer noch der Blick rüber nach Schweden und zur Insel Ven. Wirklich ein lohnenswerter Umweg.
Nach einiger Zeit erreichten wir die Autobahn und fuhren die E47 entlang bis nach Rodby. Mittlerweile herrscht Berufsverkehr und es dauerte eine Weile, bis wir um Kopenhagen herumgefahren waren. Danach war aber nichts mehr los, außerdem durften wir endlich etwas schneller fahren. Immerhin 130 Km/h, davon kann man in Schweden nur träumen.
Um 17 Uhr erreichten wir das Fährterminal, zeigten unsere Karte vor und stellten uns in die Schlange. Nach einer viertel Stunde waren wir dann auf dem Schiff, setzten uns in die Lounge und beobachteten die Leute. Familie Flodder war auch mit uns an Bord. Gegen 18 Uhr erreichten wir dann wieder good old Germany.
Wir hatten die Fehmarnsundbrücke noch nicht erreicht, da tauchten hinter uns zwei Mercedes aus Finnland und Estland auf, die wohl Rennen fahren wollten. Mit gewagten Überholmanövern steuerten sich die beiden an der Kolonne vorbei. Wir fuhren über die A1 an Lübeck und Hamburg vorbei und kamen gegen 23 Uhr, nach einem Abstecher bei Mc Dreck, wieder zu Hause an. Müde und geschafft aus einem tollen, sonnigen Urlaub.