Tag 12 - Kangaroo Island Tag 2
Sonntag, 11.05.2014
(Kein) Delfinschwimmen und Emu Bay
Wir konnten wieder etwas länger schlafen, denn an diesem Morgen stand Delfinschwimmen auf dem Plan. Also frühstückten wir und machten uns gegen halb 9 bei schönstem Sonnenschein auf den Weg zur Shoals Bay Bootrampe in Kingscote. Nach einigen Minuten traf dann auch unser Tour Guide ein, und zwar mit einer schlechten Nachricht. Eine Batterie des Bootes war defekt, also konnten wir nicht losfahren. Aber er wollte die Batterie austauschen und wir machten einen neuen Termin um 10:30 Uhr.
Also fuhren wir erst einmal nach Emu Bay. Hier befindet sich der einzige Autostrand auf Kangaroo Island. Wir hatten ja schließlich nicht umsonst ein Allradfahrzeug angemietet. Nach einer Viertelstunde Fahrt über die Insel an einigen Känguru Herden vorbei erreichten wir Emu Bay. Der Strand ist hier so fest, hier kommt man auch mit einem normalen PKW durch.
Wir drehten ein paar Runden durch den Sand und gingen dann ein Stückchen am fast leeren Strand entlang. Hier hatte das Wasser allerlei Algen, Muscheln und sonstiges Getier angeschwemmt. Wir fanden sogar einen Seestern, wussten aber erst nicht ob der aus Plastik war oder echt. Nachdem wir ihn angetippt hatten und sich das orange Etwas bewegte, wussten wir aber, dass er echt war. Sieht aber ansonsten genauso aus wie die Plastikexemplare, die man bei uns kaufen kann.
Kurz nach 10 brachen wir dann wieder nach Kingscote auf, um unsere Delfintour zu starten. Auf dem Weg zur Bootrampe kam uns unser Guide entgegen. Die neue Batterie war zu groß und eine andere konnte er am Sonntag nicht auftreiben. Er wollte aber versuchen, die defekte Batterie zu laden, vielleicht konnten wir dann ja am Nachmittag starten.
Kangaroo Island Wildlife Park
Also zogen wir unser Nachmittagsprogramm vor und fuhren nach Parndana zum Kangaroo Island Wildlife Park. Vorm Haupteingang wurden wir schon von einer Pflegerin mit einem kleinen Koala auf dem Arm begrüßt. Alfie hieß der Kleine und wartete nur darauf, gegen eine geringe Gebühr auf den Arm genommen zu werden. Nach ein paar Streicheleinheiten gingen wir ins Eingangsgebäude um die 15 AUD Eintritt zu bezahlen. Hier wartete direkt das nächste Tierbaby auf uns. Die Mitarbeiterin hinter der Kasse hatte ein kleines Känguru in einem Stoffbeutel. Da sie noch etwas zu tun hatte fragte sie uns, ob wir den kleinen Hüpfer kurz halten könnten. Natürlich konnten wir das, und das kleine Känguru Baby wurde von Arm zu Arm gereicht. Das war doch schon mal ein toller Empfang.
Dann bezahlten wir den Eintritt und natürlich auch die 10 AUD extra, um den kleinen Alfie auf den Arm nehmen zu dürfen. Kurz danach startete auch schon die Koala Enclosure. Wir folgten der Pflegerin in das Koala Gehege und durften diese niedlichen Tiere von Nahem betrachten und anfassen. Die Fellknäule saßen auf ihren Baumstämmen oder krabbelten durch unsere Beine und die Pflegerin erklärte uns in der Zeit alles Wissenswerte über die plüschigen Beuteltiere. Nach einer Weile verließen wir die Koalas uns es ging zum Fotoshooting. Wir waren die Einzigen, die den kleinen Alfie mitgebucht hatten und folgten der Pflegerin. Jetzt durfte jeder von uns einmal den kleinen Koala auf den Arm nehmen. Alfie interessierte das Ganze recht wenig und er war fleißig damit beschäftigt Eukalyptusblätter in sich rein zu schaufeln. Der Kleine fühlte sich auch wirklich so flauschig an wie er aussah und krallte sich mit seinen langen Krallen an uns fest.
Natürlich fing es genau jetzt an zu regnen. Und das obwohl heute schönster Sonnenschein vorhergesagt war. Alfie störte der Regen zwar nicht wirklich, aber uns. Also gingen wir unter das Abdach, um auf das Ende des Schauers zu warten. Doch scheinbar hatte der Wetterdienst sich geirrt und der Schauer regnete sich ein. Also machten wir die letzten Fotos unter dem Abdach und die Pflegerin organisierte uns noch Regenschirme, damit wir uns noch den Park anschauen konnten. Hier im Park sind so ziemlich alle typisch australischen Tiere Vertreten. Von Krokodilen, über einheimische Vögel bis hin zu Wombats, Koalas und Kängurus. Und auch einen Echidna gab es hier, der hatte sich ja am Vortag schnell vor uns versteckt.
Am Eingang hatte jeder von uns noch eine Tüte mit Känguru Futter bekommen, also gingen wir natürlich noch in das Gehege um diese gefräßigen Tiere zu füttern. Sofort kamen sie angehüpft und fraßen uns das Futter aus den Händen. Einige posierten noch vor der Kamera, die Anderen hüpften irgendwann gelangweilt weg. Gegen 13 Uhr verließen wir diesen tollen Park dann wieder. Uns hat es hier auch trotz Regen sehr gut gefallen, der Park ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Für uns ging es erst mal zurück zur Wohnung und wir machten Spaghetti. Danach telefonierte ich mit unserem Tour Guide, doch das Boot war heute nicht mehr zu reparieren und schweren Herzens mussten wir die Tour streichen. Bei dem Regenwetter vielleicht auch besser so.
Prospect Hill und Flour Cask Bay
Wir überlegten schon, was wir noch mit dem Regentag anfangen könnten. Die Eukalyptus Destillerie hatte schon geschlossen und ansonsten gibt es hier nicht viel, was man bei Regen anfangen kann. Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, da klarte der Himmel endlich gegen 15 Uhr auf.
Also machten wir uns auf den Weg zum etwa 40 Kilometer entfernten Prospect Hill. Bei schönstem Sonnenschein kamen wir an dem Aussichtsberg an und kletterten die vielen Treppen nach oben. Und wirklich, hier hat man eine tolle Aussicht über die gesamte Gegend. Und wer hätte gedacht, dass das Wetter noch so gut mitspielt. Wir genossen die Aussicht noch eine Weile und machten uns dann wieder auf den Weg nach unten.
Vom Berg aus hatten wir einen tollen Strand in der Ferne gesehen, also versuchten wir, diesen zu finden. In der Nähe des Prospect Hill führt eine kleine Straße zur Flour Cask Bay, der wir folgten. Nach einigen Metern wurde der Straßenbelag immer schlechter und wir kämpften uns langsam immer weiter durch den Busch. Nach einigen Kilometern war der Holperweg dann zu Ende und wir standen auf einem kleinen Parkplatz. Es schien, als ob hier schon ewig keiner mehr gewesen wäre, nur ein kleiner Trampelpfad mit einem Wegweiser führte zur Bucht.
Wir gingen den Pfad entlang und wurden nach einigen Hundert Metern mit einem einsamen Strand nur für uns belohnt. Wir standen oben auf dem Hang vor dem Strand und schauten auf riesige Wellen, die an den Strand rollten. Und mit jeder Welle war ein lautes Grollen zu hören. Wir wollten uns das Schauspiel vom Strand aus ansehen und kraxelten die steile Böschung hinunter. Hier standen wir eine ganze Weile am Strand und ließen das Spektakel auf uns wirken. Am Mittag hätte keiner von uns gedacht, dass wir das heute noch erleben würden. Der Strand ist ein echter Geheimtipp.
Sonnenuntergang in Kingscote
Um viertel vor 5 machten wir uns wieder auf den Rückweg, um vor Sonnenuntergang in Kingscote zu sein. Wir wollten schließlich kein Känguru vor dem Auto kleben haben. In Kingscote angekommen, suchten wir nach einem passenden Ort, um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Also fuhren wir wieder zur Shoals Boat Ramp, doch von hier aus sahen wir aber nur auf einen anderen Zipfel Land. Wir fanden einen kleinen Weg und versuchten, bis zu dem Vorsprung zu kommen. Allerding befand sich der Weg in einem erbärmlichen Zustand und durch den Regen standen überall riesige Pfützen. Also tasteten wir uns vorsichtig weiter bis wir freie Sicht auf die Sonne hatten. Wirklich schön war es hier aber nicht, es sah aus wie auf einem Schrottplatz und in einiger Entfernung streunte ein Hund durchs Gebüsch. Wir warteten noch kurz den Sonnenuntergang ab und steigen dann schnell wieder ins Auto und fuhren zu unserem Haus zurück.