Tag 21 - Blue Mountains und Sydney
Dienstag, 20.05.2014
Blue Mountains - Scenic World
Heute wollten wir uns die Scenic World nicht nur von außen ansehen, sondern mit den Bahnen mitfahren. Um 9 Uhr machten wir uns auf den kurzen Weg und kauften unsere Tickets. Noch kurz vor einer großen Schulklasse kamen wir an die Kasse und betraten die Scenic World. Früher gab es hier nur eine kleine Eisenbahn, um die Kohle aus dem Bergwerk im Tal nach oben zu transportieren. Irgendwann lohnte sich der Bergbau nicht mehr und die Bahn wurde als Touristenattraktion umgebaut. Jetzt kann man mit der steilsten Eisenbahn der Welt ins Jamison Valley hinunter fahren. Mittlerweile gibt es auch noch eine Seilbahn und eine Panoramabahn, die über eine Schlucht führt.
Als erstes wollten wir mit der Railway ins Tal fahren. Wir waren die Einzigen, die mit wollten und unser Bahnfahrer Peter begrüßte uns freundlich. Singend fuhr er mit uns in den Abgrund. Es ging durch einen engen Tunnel hinunter ins Tal mit bis zu 52% Gefälle. Das hört sich nicht nur steil an, das ist Sau steil. Wahlweise kann man die Sitzposition anpassen und fährt mit 64% Schräglage nach unten. Und das alles bei einem super Ausblick aufs Jamison Valley. Peter verabschiedete sich von uns und fuhr singend die nächste Tour. Das muss an den Eukalyptus Dämpfen liegen.
Unten angekommen gibt es 3 verschiedene Wege, um zur Seilbahn zu kommen. Der Kürzeste dauert 10 Minuten, die Anderen 30 und 50 Minuten. Wir entschieden uns für die goldene Mitte und nahmen den 30 minütigen Weg. Der Pfad ist wirklich toll gemacht, es geht die ganze Zeit über Holzstege durch den Urwald am Fuße des Felsplateaus. Zwischendurch wird die einheimische Tier- und Pflanzenwelt erklärt, außerdem ist die alte Kohlemine zu sehen und das Leben der Bergleute wird beschrieben. Dazwischen tauchen ständig irgendwelche Kunstobjekte auf, frei nach dem Motto: Ist das Kunst oder kann das weg? Sogar ein Leierschwanz Weibchen mit ihrem Jungen suchte direkt neben dem Weg nach Futter und ließ sich weder von uns, noch von der Schulklasse stören, die uns entgegen kam.
Dann erreichten wir die Seilbahn, und wieder waren wir fast alleine. Nur ein Künstler wollte mit seinem Schrott, äh mit seinem Kunstwerk, mit uns nach oben. Die Fahrt mit Australiens größter Seilbahn ist zwar nicht so spektakulär wie die Fahrt mit der Railway, der Ausblick ist aber fantastisch. Bei der Fahrt eröffnet sich ein gewaltiger Blick auf die Blue Mountains.
Wieder oben angekommen, wollten wir mit der Skyway über die Schlucht gondeln. Karin hatte schon von der normalen Seilbahn genug und blieb in der Station. Wir stiegen ein, und ein bekanntes Gesicht begrüßte uns. Peter war mittlerweile an den Schaltpulten der Panoramabahn angekommen. Na das konnte ja heiter werden. Los ging die Fahrt über die 270 Meter tiefe Schlucht. In der Mitte der Bahn ist ein kleines Podest. Wer sich traut, kann sich darauf stellen, und mitten über der Schlucht wird der Boden durchsichtig. Die Fahrt lohnt sich aber nicht nur wegen des Glasbodens, die Sicht von hier oben ist natürlich klasse. Zur einen Seite blickt man auf das Jamison Valley und die 3 Sisters, auf der anderen Seite fallen die Katoomba Falls direkt neben der Bahn ins Tal. Auf dem Weg zurück hätte sich Peter fast noch in der Gondel gemault, doch er konnte sich noch so gerade halten. Schon alleine der Typ ist den Eintritt wert.
Wieder in der Station angekommen, schauten wir noch etwas nach Souvenirs, dann wollten wir Richtung Sydney aufbrechen. Aber nicht ohne noch einmal mit der Railway zu fahren. Also ging es noch mal runter, und mit der nächsten Bahn wollten wir dann wieder nach oben. Ein Mitarbeiter versuchte uns noch zu überreden, den Bahnrekord zu brechen. Wir lehnten aber dankend ab, denn der lag bei 27 Fahrten.
Sydney - Check In und Circular Quay
Gegen 11 Uhr verließen wir dann die Blue Mountains und fuhren durch die endlosen Baustellen nach Sydney. Hier hatte ich das Travellodge Phillip Street gebucht, welches wir gegen 13 Uhr erreichten. Mitten in der Stadt, keinen Kilometer Fußweg vom Circular Quay entfernt und direkt an der Martin Place Station. Und das für 80 € pro Nacht für einen 4 Sterne Standard. Und ganz wichtig, mit normaler Bettdecke. Mit diesen für Australien typischen Bettbezügen aus mehreren Lagen und Deckchen hatten wir uns schon einige Nächte rum geschlagen. Entweder fällt das ganze Werk auseinander, oder man hat hinterher einen großen Knäul.
Da vor dem Hotel Halteverbot ist, musste einer am Auto bleiben. Die Anderen checkten schnell ein, packten die Koffer aufs Zimmer, dann fuhren wir los, den Mietwagen abgeben. Die Abgabestation war im Mercure Hotel direkt am Hauptbahnhof. Wir stellten das Auto in die Tiefgarage und warfen den Schlüssel in die Key Box, da der Europcar Schalter mal wieder nicht besetzt war. Dann ging es in die U-Bahn und wir fuhren die 2 Stationen zum Martin Place zurück. Mittlerweile war es wieder mächtig warm geworden, und wir zogen uns kurze Sachen an.
Dann gingen wir zu Fuß zum Circular Quay. An diesem Hafenbecken stehen viele Hochhäuser in Sichtweite zu Opernhaus und Harbour Bridge. Außerdem legen hier die ganzen Fähren, Sightseeing- und Whale Watching Touren ab. Wir hatten seit dem Morgen auch nichts mehr gegessen, also kehrten wir beim Imbiss an einem der Anleger ein. Schon wesentlich besser gegessen, aber wenigstens war der Hunger gestillt.
Sydney - Harbour Bridge, Opernhaus und The Rocks
Wir gingen weiter am Wasser entlang in Richtung Harbour Bridge und kamen zum Overseas Passenger Terminal. Hier legen die großen Ozeanriesen an, jetzt lag aber kein Kreuzfahrtschiff vor Anker. Also gingen wir weiter zu The Rocks, der Altstadt von Sydney. Unser erster Abstecher ging zur Tourist Info und wir deckten uns mit allem Nützlichen ein. Dann ging es durch die urigen Gassen zurück ans Wasser bis zum Dawes Point Park. Hier überspannt die Harbour Bridge den Naturhafen von Sydney. In dem Park unter der Brücke sind die alten Kanonen aufgebaut, die Sydney schützen sollten und man hat einen schönen Blick auf das Opernhaus. Dann kehrten wir erst mal in einen der gemütlichen Pubs in The Rocks ein und genehmigten uns ein leckeres Bier.
So langsam wurde es dunkel und wir gingen noch etwas durch die beleuchteten Gassen der Altstadt, bevor wir wieder zum Hafenbecken gingen. Auch der Circular Quay war schon hell beleuchtet und die Lichter der Hochhäuser strahlten über dem Wasser. Teilweise wurden die ersten Beleuchtungen für das Lichterfest Vivid Sydney getestet, und so strahlten überall bunte Kunstwerke oder ganze Häuser wurden beleuchtet. Nur das Opernhaus lag im Dunkeln auf der anderen Seite des Hafenbeckens, teilweise von einem Testbild beleuchtet.
Nachdem wir es geschafft hatten, so ziemlich alle Gift Shops am Hafen zu betreten, gingen wir zum Opernhaus. Von dieser Seite des Circular Quay hat man einen tollen Blick auf die beleuchtete Harbour Bridge. Direkt dahinter strahlte der Luna Freizeitpark unter der Brücke hindurch. Wir suchten nach einem passenden Pub, um dieses Panorama bei einem Bier zu genießen, aber leider gibt es hier fast nur Restaurants. Und je näher man dem Opernhaus kommt, umso exklusiver wird es.
Also gingen zur zurück in The Rocks, dort sollten wir wohl eine Kneipe finden. Da es noch warm war, wollten wir natürlich draußen sitzen. Es war aber gar nicht so leicht etwas Passendes zu finden. Der einzige Laden mit schöner Terrasse war der Löwenbräu Keller, aber das wollten wir uns dann nicht antun. Bedienungen im Dirndl und Bayernmusik können wir auch bei uns haben. Also gingen wir weiter und entdeckten einen tollen Innenhof. Jetzt mussten wir nur noch den Eingang finden. Nach einigem Suchen hatten wir das richtige Lokal gefunden. Das Phillip’s Foote liegt direkt an der George Street, geht man durch die Bar durch, wird man aber mit einem super gemütlichen Innenhof belohnt. Im Nebengebäude kann man sich sogar sein Fleisch selber grillen. Wir hatten aber noch keinen Hunger und beließen es bei einem Pitcher Bier. In diesem urigen Biergarten hätten wir eigentlich auch versacken können, doch nachdem der zweite Pitcher leer war, beschlossen wir weiter zu gehen.
Es ging wieder am Circular Quay entlang, wo die ersten Testläufe für Vivid Sydney stattfanden. Wir sahen uns das Treiben noch eine Weile an und gegen 22 Uhr ging es zurück in Richtung Hotel.