Reisebericht Island 2023 - Golden Circle und Gjain

Tag 2 - Golden Circle und Gjain

Mittwoch, 17.05.2023

Strokkur Geysir

Zeitverschiebung sei Dank, waren wir schon um 6 wach. Wir machten uns fertig, frühstückten in Ruhe und machten uns dann gegen 8 auf den Weg zu einem der touristischen Highlights Islands, dem Strokkur Geysir. Um viertel vor 9 erreichten wir das Besucherzentrum und parkten auf einem kleinen Schotterparkplatz am Eingang zum Thermalfeld. Hier wollten wir sein, bevor die Massen aus den Bussen ausgespuckt wurden. Und das klappte auch, selbst Autos waren auf dem Parkplatz noch nicht zu sehen.

Die Wolken hingen tief, aber auch bei diesem tristen Wetter war das Thermalfeld beeindruckend. Wir gingen an dampfenden Öffnungen, brodelnden Quellen und leuchtend blauen Wasserlöchern entlang. Auf einem kleinen Pfad erreichten wir dann auch den Namensgeber aller Geysire, den Stóri-Geysir, also den Großen Geysir. Mittlerweile bricht dieser aber fast gar nicht mehr aus, so schauten wir uns das Wasserbecken an, das früher regelmäßig eine Fontäne ausspuckte.

An weiteren dampfenden Becken vorbei, kamen wir dann zum Highlight des Thermalfeldes im Haukadalur Tal. Der Strokkur ist zwar etwas kleiner als der Große Geysir, spuckt dafür aber zuverlässig ca. alle 10 Minuten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein paar Touris warteten schon auf den nächsten Ausbruch, viel war hier aber glücklicherweise noch nicht los.

Und dann war im Wasser irgendwann die typische Wasserglocke zu sehen, und das Wasser schoss mit einem Fauchen bis zu 20m hoch. Ein wahres Spektakel, kein Wunder, dass diese Naturgewalt so beliebt ist. Julian war so begeistert, dass er gar nicht mehr weg wollte, so bestaunten wir noch ein paar Ausbrüche, bis es wieder zum Auto ging.

 

Gullfoss

Um halb 10 verließen wir das Thermalfeld und fuhren wenige Kilometer weiter zum nächsten Highlight des Golden Circle. Die meisten Touristen starten die Route von Reykjavik aus im Uhrzeigersinn, da wir aber etwas azyklisch fuhren, waren wir auch bei dieser Attraktion vor den Massen da. Der riesige Parkplatz am Visitor Center war noch fast leer und wir hatten kein Problem einen freien Platz zu finden.

Wir gingen am Visitor Center vorbei und schauten uns den gewaltigen Wasserfall zuerst von den Aussichtsplattformen oberhalb der Klippen an. Das Wasser der Ölfusá donnert hier über zwei um 90° versetzte Stufen in eine Schlucht. Da die Gischt in der Sonne golden leuchtet, bekam der Wasserfall seinen Namen, der Goldene Wasserfall. Davon war an diesem grauen Tag aber nichts zu sehen. Das minderte die beeindruckende Kraft des Wassers aber nicht.

Danach gingen wir einige Treppen nach unten, um zum Weg zu gelangen, der an der Schlucht entlang zum Wasserfall führt. Am Ende des Weges gelangt man auf einen Felsvorsprung zwischen den beiden Fallstufen. Ein tolles Erlebnis, die Jungs waren begeistert und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir blieben eine Weile und machten viele Fotos, bevor es wieder hoch zum Visitor Center ging.

Wir betraten das moderne Gebäude, in dem alle möglichen Souvenirs angeboten wurden. Die Jungs hätten am liebsten den ganzen Laden leergekauft, wir schafften es aber, das Gebäude lediglich mit einigen Postkarten zu verlassen. Mittlerweile meldete sich der Hunger, wir waren ja schließlich früh aufgestanden. Also picknickten wir noch im Auto, dann ging es gegen 11:30 weiter.

 

Gjáin

Wir fuhren wieder nach Süden und nahmen diesmal die 30. Nach wenigen Kilometern kamen wir an den Bruarhlöð Stromschnelle vorbei und hielten auf dem Parkplatz an, um uns die Wasserfälle anzusehen. Doch kaum waren wir ausgestiegen, fing der Regen wieder an. So schauten wir uns den Fluss nur etwas aus der Ferne an und gingen zurück zum Auto.

Das Wetter wurde so langsam wieder besser, und als wir auf die 32 abbogen, kam sogar die Sonne heraus. Es ging über eine tolle Straße in Sichtweite des Flusses Thjórsá, dem längsten Fluss Islands, in Richtung Westen. Kurz nach der Abzweigung zum Hjálparfoss bogen wir auf eine kleine Schotterpiste in Richtung Stöng ab. Gut, dass wir ein Auto mit hoher Bodenfreiheit hatten, denn ab hier wurde es holprig. Zwar kamen uns auch (ein paar wenige) normale Autos entgegen, das ist auf dieser Piste aber nicht zu empfehlen. Wir fuhren eine ganze Weile durch diese Mondlandschaft, bis wir irgendwann die Ausgrabungsstätte Stöng erreichten. Eigentlich wollten wir noch etwas weiter fahren, direkt bis zum Gjáin Parkplatz, allerdings stand hier ein Schild, dass die Straße noch gesperrt sei. In der SafeTravel App war der Weg aber grün.

Da wir nicht genau wussten, ob der Weg jetzt wirklich gesperrt war, parkten wir bei Stöng und gingen zu Fuß die etwa 1,25 Kilometer bis nach Gjáin. Der Weg führte erst am Fluss entlang, dann ging es die schwarzen Lavafelsen hinauf. Die Jungs hatten Spaß und kletterten den schmalen Wanderweg hinauf. Oben angekommen ging es noch etwas weiter über die schwarzen Felsen, bis wir einen ersten Blick in das Gjáin Tal werfen konnten.

Oben auf dem Parkplatz waren zwei Bauarbeiter, die damit beschäftigt waren, den Weg ins Tal auszubessern. Wir fragten, ob die Straße wirklich gesperrt sei, und die Beiden meinten, dass der Weg frei wäre. Egal, jetzt waren wir eh schon da, und die kleine Wanderung war auch ganz nett.

Also gingen wir den steilen Weg ins Tal runter und waren begeistert von der Umgebung. Der Fluss bahnt sich hier seinen Weg über mehrere Arme und fällt über mehrere kleine und größere Wasserfälle die Felsen hinab. Wege führen durch die tolle Schlucht und Brücken führen über die Bäche.

 Wir gingen die Wege entlang und fanden sogar eine kleine Höhle. Ein wirklich toller Ort, die Jungs wollten gar nicht mehr weg. Wir gingen noch über die Brücke am großen Wasserfall, dann drehten wir langsam wieder um und gingen zurück zum Auto. Zuerst wieder steil hinauf bis zum Gjáin Parkplatz, dann über die schwarzen Felsen und später wieder am Fluss entlang bis Stöng.

 

Stöng und Rückfahrt zum Ferienhaus

Am Parkplatz angekommen beschlossen wir noch kurz das alte Gehöft Stöng zu besichtigen. Die Jungs hatten zwar keine Lust mehr, mussten aber mit. Es ging einen kurzen Weg den Berg hinauf, dann standen wir vor einer Halle. In dieser Halle waren die Überreste eines wikingerzeitlichen Gehöfts. Uns rissen die Überreste des Langhauses aber nicht wirklich vom Hocker und wir gingen zurück zum Auto.

Gegen 15 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg. Da der Weg ja scheinbar doch frei war, fuhren wir in Richtung Gjáin weiter. Nach wenigen Metern durchquerten wir einen kleinen Fluss und nach dem Gjáin Parkplatz wurde es noch abenteuerlicher. Wir fuhren über eine teils enge Sandpiste mit tiefen Fahrspuren Da war der Ritt durch die Mondlandschaft auf dem Hinweg ja fast noch eine Autobahn.

Am Ende der Sandpiste überlegten wir erst noch einen Abstecher zum nahen Háifoss, einem der höchsten Wasserfälle Islands, zu machen, doch wir entschieden uns dagegen und bogen wieder auf die 32 ab. Ich wollte noch kurz zum Hjálparfoss abbiegen, Karin hatte aber keine Lust mehr, also blieben wir auf der schönen Straße und fuhren weiter.

Nach einer Weile erreichten wir wieder Selfoss und kauften erst mal ein. Danach gab es Abendessen im Ferienhaus. Nur Julian ging es schlecht und er wollt schnell ins Bett. Scheinbar waren wir heute zu viel über Buckelpisten Auto gefahren.

 

Gefahrene Kilometer: 239

Übernachtung: Ferienhaus bei Selfoss für 543€ (für 3 Nächte, gebucht über Airbnb)

<- Tag 1 - Anreise                 Tag 3 - Hellisheidi Geothermalkraftwerk und Raufarholshellir Lavahöhle ->

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.