Reisebericht Schottland 2017 - Isle of Skye - Neist Point und Portree

Tag 9 - Isle of Skye - Neist Point und Portree

Dienstag, 19.09.2017

Isle of Skye - Duirinish Halbinsel und Neist Point

Eigentlich wollten wir heute etwas nach Norden fahren und die Applecross Halbinsel erkunden. Hier befindet sich die höchste Passstraße Schottlands, von deren höchstem Punkt man bei schönem Wetter eine grandiose Aussicht haben soll. Da sich das Wetter am Morgen aber noch nicht ganz entscheiden konnte und Karin eh noch gerne hohe Klippen sehen wollte, verwarfen wir den Plan und machten uns auf den Weg zum westlichen Ende von Skye. Hier wollten wir eigentlich eh hin, hatten es aber nicht geschafft. So hatten wir dann auch die ganze Insel abgegrast ?

Um viertel nach 9 ging es dann endlich los. Wir hielten aber noch kurz an der Bäckerei im kleinen Ort. Die „Manuela’s Wee Bakery“ besteht aus einigen urigen Hexenhäuschen, da mussten wir natürlich unbedingt mit Julian hin. Dabei stellte sich heraus, dass die Besitzer ursprünglich aus Bielefeld stammen. So klein ist die Welt…

Wir kauften uns einige Brote für die nächsten Tage, dann ging es wieder los in Richtung Isle of Skye. Auf der Fahrt in den Westen der Insel brach der Himmel so langsam auf und die Sonne kam teilweise zum Vorschein. Bei Dunvegan verließen wir dann die Hauptstraße und es ging über eine Single Track Road in Richtung Glendale. Und diese Straße ist wirklich wunderschön. Hier gibt es unzählige Kurven, es geht bergauf und bergab, und ständig bietet sich ein toller Ausblick auf die Landschaft und das Meer.

Allerdings handelt es sich bei dieser Strecke wieder um einen Touri Hotspot. Hier waren so viele Autos unterwegs, dass es an den Passing Places teilweise zu Problemen kam, weil die Autos nicht mehr in die Ausbuchtung passten. Die Schafe, die sich auf der Straße tummelten, waren da noch das geringste Problem. Doch das nahmen wir für die Schönheit dieser Strecke gerne in Kauf.

Um halb 12 hatten wir dann auch endlich den kleinen Parkplatz am Neist Point erreicht. Natürlich war auch dieser Parkplatz nicht für solche Besuchermassen ausgelegt und wir zwängten uns an den Autos vorbei, die an der Straße parkten. Wir hatten aber wieder Glück, und auf dem Parkplatz fuhr ein Auto aus der Parklücke. Also schnappten wir uns schnell den Platz und Julian bekam erst mal was zu Essen.

Dann gingen wir die lange Treppe hinunter, die auf die kleine Landzunge zum Leuchtturm führt. Zwischen Treppe und Leuchtturm befindet sich aber noch der mit Gras bewachsener Felsen An t-Aigeach, der steil zum Meer hin abfällt. Von einer Ausbuchtung der Landzunge hat man einen tollen Blick auf die Klippe und den dahinterliegenden Leuchtturm.

Wir gingen weiter über den kleinen Weg, bis wir am Felsen vorbei waren. Von hier hat man dann freien Blick auf den Leuchtturm, das Meer und die Äußeren Hebriden. Der Wind peitschte hier aber auch ganz gut, also machten wir uns wieder auf den Rückweg. Ich musste aber wenigstens noch einmal auf den Felsen klettern, der vom Weg aus schräg aufragte. Von hier oben bot sich ein toller Rundumblick auf den Leuchtturm und die Klippen der tollen Steilküste im Westen der Isle of Skye. Allerdings sollte man oben vorsichtig sein, denn zum Meer hin ist hier eine fast 100m hohe Klippe.

Dann ging ich zurück zur scheinbar endlosen Treppe zurück zum Parkplatz auf den Klippen, wo Karin und Julian schon warteten. Beim Aufstieg kam dann auch endlich die Sonne raus, und tauchte die Halbinsel in ein strahlendes Grün. Auch die Klippen rund um den westlichsten Punkt der Insel leuchteten plötzlich in der Sonne. Ein grandioser Anblick. 

Eigentlich wollte ich hier auch noch zu den höher gelegenen Klippen westlich des Parkplatzes gehen, da man von dort einen tollen Blick auf die kleine Landzunge mit dem Felsen An t-Aigeach und dem Leuchtturm hat. Allerdings hatte Julian keine Lust mehr und war müde, also verließen wir diesen tollen Ort gegen 13 Uhr wieder. Die Sonne blieb jetzt auch und die Landschaft sah noch viel schöner als auf der Hinfahrt aus.

 

Isle of Skye - Waternish Halbinsel und Trumpan Church

Die Fahrt über die Single Track Road dauerte fast wieder eine halbe Stunde, dann erreichten wir die Hauptstraße wieder. Nach wenigen Kilometern verließen wir diese aber und bogen auf die nächste Single Track Road ab, die zur Waternish Halbinsel führte. Die alternative dazu, wäre der eine Straße vorher gelegen Coral Beach gewesen, allerdings hätten wir das letzte Stück laufen müssen, und somit wäre Julian wieder wach geworden.

Die nette Straße führt an der Westküste der Halbinsel entlang. Immer wieder bot sich ein toller Ausblick auf die Meeresbucht Loch Dunvegan, die kleine Insel Isay in der Bucht und die gegenüberliegende Duirinish Halbinsel. Und selbst als Fahrer konnte man den Ausblick genießen, denn es kam fast kein Auto entgegen.

Die Straße endet in Trumpan, wo es für schottische Verhältnisse einen riesigen Parkplatz gibt. Hier befindet sich aber „nur“ die Ruine der Trumpan Church und der Wanderweg zum Waternish Point, dem Ende der Halbinsel, startet hier. Und natürlich ein grandioser Ausblick. Außer uns wollte aber scheinbar niemand hier hin und wir hatten den Parkplatz für uns alleine.

Also schauten wir uns die Ruine der alten Kirche an. Hinter der Kirche befindet sich ein kleiner Friedhof, der seit Jahrhunderten dem Wetter trotzt. Grüne Flechten hatten sich mittlerweile über die Begrenzungsmauer und einige Grabsteine gelegt. Hier lag gefühlt das Ende der Welt. Zwar kein absolutes Must-See, aber ein kleiner Abstecher lohnt sich.

 

Isle of Skye - Portree

Gegen 14 Uhr verließen wir diesen netten Ort dann wieder und fuhren die kleine Straße zurück. Dann ging es auf der Hauptstraße in Richtung Portree, dem Hauptort der Insel. Nach einer Dreiviertelstunde hatten wir den kleinen Ort dann erreicht und suchten uns einen Parkplatz auf dem kostenlosen Langzeitparkplatz. Dieser Parkplatz war ausnahmsweise wirklich groß, trotzdem waren alle Parkbuchten belegt. Wir warteten kurz, dann fuhr jemand aus der Parklücke und wir schnappten uns den Platz.

Zuerst gingen wir in Richtung Hafen, wir hatten nämlich Hunger, und hier musste es doch bestimmt eine Fish & Chips Bude geben. An der Straße, die runter zum Hafen führt, gab es tatsächlich eine Bude, die hatte aber geschlossen. Also gingen wir runter zu den bekannten bunten Häusern, die hier am Hafen stehen und in keinem Fotoalbum über Portree fehlen dürfen. Aus der Nähe sehen die Häuser aber gar nicht mehr so hübsch aus, sondern teilweise etwas verkommen.

Aber von hier hat man einen tollen Ausblick über die Bucht und die ebenfalls bunten Häuser auf der anderen Seite des Hafenbeckens. In der Bucht tummelte sich eine Vielzahl von Booten, dahinter lag die Insel Raasay in der Sonne. Wir genossen den Ausblick eine Weile, dann gingen wir wieder zurück. Zum Glück gab es hier auch eine Fish & Chips Bude, allerding ohne Sitzplätze. Also kauften wir unseren Fisch und setzten und auf die Bänke der geschlossenen Bude. Wir ließen es uns schmecken, dann erkundeten wir den kleinen Ort weiter.

Wir gingen zur anderen Seite des Hafenbeckens, denn von hier war freie Aussicht auf die bunten Häuser am Hafen. Von hier hatten die Häuser auch nicht mehr diesen heruntergekommenen Charme. Die bunten Häuser lagen zwar nicht mehr in der Sonne, trotzdem bot sich ein toller Blick auf den Hafen, die bunten Häuser und die darüberliegenden Bäume. Kein Wunder, das man fast nur dieses Bild von Portree sieht.

Dann schlenderten wir aber noch etwas weiter durch den Ort. Hier gab es natürlich einige Touristenshops, trotzdem wirkte es hier nicht überlaufen und die kleinen Gassen sahen wirklich nett aus. Eigentlich hatten wir Portree gar nicht auf unserem Zettel gehabt, doch der kleine Abstecher hatte sich wirklich gelohnt. Ein kleiner, netter Ort.

Um viertel nach 4 machten wir uns dann aber wieder auf den Rückweg. Wir kauften noch schnell in Kyle of Lochalsh ein und erreichten nach etwa 1,5 Stunden wieder unser Mobile Home. Da es unsere letzte Nacht in Ardelve war, musste ich nach dem Abendessen natürlich wenigstens noch mal zum Eilean Donan Castle fahren. Die Sonne war schon untergegangen und die Burg war toll beleuchtet. Also machte ich noch ein paar Fotos von allen Seiten, dann ging es wieder zurück, den letzten Abend in den wunderschönen Highlands ausklingen lassen.