Tag 1 - Anreise und Fährüberfahrt
Montag, 11.09.2017
Anreise nach Amsterdam
Die letzte Nacht zu Hause brachte wenig Schlaf. Julian war die halbe Nacht wach und musste ständig Husten. Also am Morgen noch schnell zum Arzt. Dieser diagnostizierte eine leichte Bronchitis. Wir bekamen einige Medikamente, sollten aber ruhig in Urlaub fahren. Also spielten wir Tetris und packten alles ins Auto. Das Problem ist ja, wenn man den Platz hat, nimmt man auch jede Menge mit. Egal, ob man es unbedingt braucht oder nicht, getreu der Devise „haben ist besser als brauchen“…
Gegen 12 Uhr hatten wir dann die letzten Gepäckstücke im Auto verstaut und starteten in Richtung Amsterdam. Nach einigen Pausen waren wir dann um 15:30 Uhr am Anleger in IJmuiden. Wir zeigten kurz unser Buchung vor und stellten uns in die zugewiesene Schlange. Aussteigen war nicht angesagt, denn nicht nur der Wind war recht kalt, sondern auch die regelmäßigen Schauer ließen uns im Auto sitzen bleiben.
Die ersten Autos durften recht bald auf die Fähre fahren, allerdings nicht unsere Schlange. Um die Zeit zu überbrücken, turnte Julian auf den Vordersitzen herum und betätigte alle Schalter am Auto. Licht an, Licht aus, die Autos neben uns müssen wahrscheinlich gedacht haben, wir haben einen an der Murmel. Nach geschlagenen 1,5 Stunden waren wir dann auch endlich an der Reihe und fuhren auf die Princess Seaways.
Fährüberfahrt Amsterdam - Newcastle
Wir packten unsere Koffer und das Reisebett aus und gingen zu unserer Kabine. Da wir so viel Gepäck dabeihatten, half uns sogar jemand von der Crew. Verreisen mit Kind ist ja fast wie Umziehen, die Hälfte hätten wir natürlich auch im Auto lassen können. In unserer Kabine angekommen bekamen wir dann aber erst einen Schreck, denn das Kinderbett hätte nie und nimmer in die Kabine gepasst.
Also gingen wir hoch zum Service Schalter und bekamen eine 4-Bett Kabine, außerdem würde uns ein Crewmitglied ein Bettgitter montieren. Also wieder alle Koffer in die Hand und gefühlt einmal quer durch das Schiff zur neuen Kabine. Nachdem wir dann endlich alles in der richtigen Kabine hatten, erkundeten wir das Schiff. So langsam hatten wir auch Hunger, also gingen wir einmal durch die Restaurants.
Ein ausgiebiges Buffet brauchten wir nicht, also bestellten wir uns etwas in der Lighthouse Bar. Fish & Chips, einen Burger und Getränke für 41€. Kein Schnäppchen, aber der Burger war wirklich gut. Und die Portionen waren auch reichlich. Die Portion Fish & Chips sah zwar lecker aus, hätten wir aber auch weglassen können. Kaum saßen wir am Tisch, ging das Geschaukel los. Über der Nordsee hatte sich wohl ein Sturm zusammengebraut. In der Ferne zuckten die Blitze und die Wellen wurden immer höher. Karin war bei dem Seegang schon nach einem Bissen der Hunger vergangen und sie musste sich konzentrieren, alles bei sich zu behalten. Sie wurde immer blasser, also aß ich schnell meinen Burger auf, packte Julians Restessen ein, und wir gingen in Richtung Kabine.
Auf dem Weg machten wir noch am Service Desk Halt und Karin holte sich eine Reisetablette ab. In der Kabine angekommen, legte Karin sich ins Bett, und ich versuchte mit Julian noch etwas durchs Schiff zu gehen. Allerdings war der Seegang mittlerweile so stark, dass ich Probleme hatte, mit einem Kind auf dem Arm nirgendwo anzuecken. Also taumelte ich nach kurzer Zeit über die gesamte Breite der Gänge zurück zur Kabine. Karin ging es scheinbar noch schlechter, also versuchte ich, Julian für die Nacht fertig zu machen. Gar nicht so einfach, bei dem Hin- und Her. Nach einigen Verschnaufpausen hatte ich Julian aber endlich umgezogen und war auch völlig erledigt. Um halb Neun lagen wir alle im Bett. Das war ja mal ein klasse Start in den Urlaub. Aber zumindest konnte es ja nur besser werden…