Reisebericht Schottland 2017 - Isle of Skye - Trotternish Halbinsel

Tag 6 - Isle of Skye - Trotternish Halbinsel

Samstag, 16.09.2017

Isle of Skye - Old Man of Storr, Kilt Rock und Mealt Falls

Wir frühstückten in aller Ruhe, dann machten wir uns um viertel vor 10 auf den Weg zur Isle of Skye. Das Wetter machte noch nicht allzu viel Hoffnung, denn es regnete Bindfäden. Typisch schottisches Wetter eben, aber angeblich sollte der Regen gegen Mittag aufhören. Also ging es ohne Stop über die nur 500 Meter lange Skye Bridge, die das Festland bei Kyle of Lochalsh mit der Insel verbindet. Wir fuhren über die recht gut ausgebaute A87 bis Portree, dem kleinen Hauptort der Insel. Hier bogen wir dann auf die Straße nach Staffin ab, denn wir wollten heute die nördliche Trotternish Halbinsel umrunden.

Gegen 11 Uhr erreichten wir dann wenige Kilometer nördlich von Portree unser erstes Ziel, den Old Man of Storr. Diese imposante Felsnadel thront über dem Storr Felsmassiv und ist vom Parkplatz in etwa einer Stunde zu Fuß zu erreichen. Das Wetter war aber noch nicht besser geworden. Der Regen peitschte immer noch gegen die Windschutzscheibe und die Felsnadel war nur teilweise zwischen den Wolken zu erkennen. Also ließen wir den Old Man of Storr links liegen und fuhren weiter nach Norden.

Nach einigen Kilometern erreichten wir dann den Parkplatz am Kilt Rock Viewpoint. Der kleine Parkplatz war trotz des Wetters total überfüllt, wir hatten aber Glück, und es fuhr gerade jemand aus der Parklücke. Einige Autos hatten sogar schon den halben Weg zum Parkplatz zugeparkt. An diesem Viewpoint stürzen sich die Mealt Falls, ein 52 Meter hoher Wasserfall, ins Meer. Dahinter fällt der Kilt Rock, ein Fels aus Basalt Säulen, der wie ein überdimensionaler Schottenrock aussieht, steil zum Meer hin ab. Auf der anderen Seite der Aussichtsplattform hat man einen tollen Blick über die Felsküste, die scheinbar irgendwo in der Ferne im Meer versinkt.

Der Regen trieb uns aber schnell wieder ins Auto und wir fuhren weiter nach Staffin. Wir Rabeneltern hatten natürlich auch noch Julians Essen im Mobile Home vergessen, also kauften wir noch etwas in dem kleinen Supermarkt in Staffin ein. Danach ging es weiter. Hinter Staffin zweigt die kleine Passstraße zum Quiraing ab, wohl einer der beeindruckendsten geologischen Formationen der Insel. Da die Wolken aber immer noch tief hingen, ließen wir die Abzweigung aus und fuhren weiter um die Halbinsel herum.

 

Isle of Skye - Museum of Island Life und Quiraing

Ab hier wurde die Straße dann auch zur Single Track Road und man musste den Gegenverkehr an den Passing Places vorbei lassen. Außerdem wurde die Landschaft ab hier immer atemberaubender. Hinter den grünen Hügeln stiegen die Felswände des Quiraing steil auf. Selbst bei wolkenverhangenem Himmel ein toller Anblick.

Am Duntulm sea Viewpoint im Norden der Halbinsel machten wir dann eine kurze Pause, um den Ausblick zu genießen. Den Weg zu den Überresten des kleines Castles ließen wir aber aus, aus der Ferne sah die Ruine nicht sonderlich spektakulär aus.

Dann fuhren wir weiter zum Skye Museum of Island Life Im Nordwesten der Trotternish Halbinsel. Gegen 13 Uhr erreichten wir das kleine Freilichtmuseum, in dem einige alte Black Houses stehen. Die Häuser sind eigerichtet und man kann sehen, wie die Menschen früher auf der Insel lebten und arbeiteten.

Da es immer noch regnete, hielten wir uns überwiegend in den Häusern auf und verließen das nette Freilichtmuseum nach einer halben Stunde wieder. 500 Meter hinter dem Museum liegt noch das Grab von Flora MacDonald, die als Heldin im Kampf um die Unabhängigkeit Schottlands verehrt wird. Wir stiegen aber ins Auto und machten uns wieder auf den Weg nach Süden.

So langsam wurde das Wetter auch etwas besser, und zwischen den Wolken waren die ersten Sonnenstrahlen zu erahnen. Kurz vor Uig kann dann wieder die Abzweigung von der Westseite der Halbinsel zum Quiraing. Da wir Hoffnung auf besseres Wetter hatten, fuhren wir die kleine, teilweise mit heftigen Schlaglöchern versehene Piste. Die etwa 7 Kilometer zogen sich ganz schön lang hin, aber irgendwann hatten wir dann den Parkplatz am Quiraing erreicht.

Der Parkplatz war allerdings rappelvoll, teilweise hielten die Autos schon in den Passing Places oder in den Spitzkehren der Passstraße. Wir warteten ein wenig am Parkplatz und hatten Glück, denn vor uns fuhr gerade ein Auto weg. Also stellten wir unser Auto ab und gingen den Quiraing Walk wenige Meter hoch, bis wir eine tolle Aussicht auf die Felskante hatten. Die Wolken verzogen sich langsam und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein.

In der Sonne bot sich ein grandioser Ausblick, und das nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt. Die grünen Hügel leuchteten in der Sonne, eingerahmt von durch Erosion und Erdrutschen freigelegte Felswände am Aussichtspunkt und das blaue Wasser des Meeres in der Ferne. Und vor der Felswand trotzten einige Felsnadeln Wind und Wetter. Irgendwie wirkte dieser Ort, als wären wir auf einem anderen, wunderschönen Planeten.

Zwar sparten wir uns den 7km langen Wanderweg, aber die Aussicht direkt am Aussichtspunkt war schon überragend. Wer auf Skye ist, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen. So langsam hatten wir auch Hunger und bestellten uns einen Burger an dem Imbisswagen auf dem Parkplatz. Gar nicht mal so teuer und auch noch lecker.

 

Isle of Skye - Fairy Glen

Gegen 15 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück zur Ringstraße. Mittlerweile war es hier oben noch voller geworden und wir hatten Mühe, uns an den Autos, die direkt am Weg geparkt hatten, vorbei zu quetschen. Bei einigen Leuten setzt im Urlaub auch scheinbar das Gehirn aus…

Dann ging es wieder durch eine tolle Landschaft über die schmale Piste, an kleinen Bächen und Wasserfällen vorbei. Zurück auf der Ringstraße fuhren wir über eine steile Spitzkehre nach Uig. Von hier starten einige Schiffe zu den Äußeren Hebriden, und die Straße war wieder zweispurig. Am Ende des kleinen Örtchens bogen wir dann auf die kleine Straße zum Fairy Glen ab. Um viertel nach 3 hatten wir das malerische, kleine Tal erreicht, allerdings sucht man hier vergeblich eine geeignete Parkmöglichkeit.

Mit etwas Ausdauer ergatterten wir schließlich doch noch einen Platz an der Straße, auf dem wir niemanden störten. Die Insel scheint überhaupt nicht auf solche Besuchermassen ausgelegt zu sein. Gibt es überhaupt einen Parkplatz, ist dieser in der Regel nur für wenige Autos ausgelegt. Mittlerweile hat sich aber ein regelrechter Hype um Skye entwickelt, in den Hauptmonaten des Jahres gab es sogar teilweise eine Empfehlung, nicht auf die Insel zu fahren, da alles überfüllt war.

Wir stiegen aus und gingen durch das hügelige kleine Tal. Die Wege waren mittlerweile schon ausgetreten, und man musste teilweise aufpassen, im Matsch nicht auszurutschen. Der Fels Castle Ewen ist schon von der Straße gut zu sehen, das eigentliche Fairy Glen, das man von den unzähligen Fotos kennt, befindet sich aber dahinter. Also gingen wir wieder einen ausgetretenen Pfad den Hügel hoch. Hinter dem Hügel eröffnete sich dann der Blick ins Land der Feen und ein Mix aus Sonne und Wolken gab dem Tal in eine ganz besondere Stimmung.

Gefühlt waren wir direkt in einer anderen Welt. Und hätte uns ein Kobold empfangen, hätten wir uns nicht einmal gewundert. Am Eingang des kleinen Tals mit seinen verwunschenen, sattgrünen Hügeln befand sich ein Steinkreis. Im weiteren Verlauf lagen unzählige Felsbrocken verteilt, man könnte meinen, ein Riese hätte hier einen Sack Steine ausgekippt und liegen lassen.

Und über allem thronte der schroffe Fels des Castle Ewen, an dessen steilen Felsen sich nicht einmal das Gras hielt. Auch wenn es erst nicht so aussieht, sollte man schwindelfrei sein, um zum Castle Ewen zu gelangen. Teilweise geht man nur über einen ausgetretenen Pfad, der an beiden Seiten steil abfällt. Die Klettertour auf den Felsen sparte ich mir dann aber und ging zu den Hügeln auf der anderen Seite das Tals.

Von hier oben bot sich ein toller Blick auf das Fairy Glen, den Castle Ewen und die Umgebung. Ich genoss den Ausblick eine ganze Weile, dann machte ich mich wieder auf den Weg zum Auto, wo Karin und Julian schon auf mich warteten. Mittlerweile war es auch schon 16 Uhr, also verließen wir diesen traumhaften Ort und fuhren zurück in Richtung Festland.

Wir fuhren mit der Sonne im Rücken und auf der Rückfahrt bot sich ein toller Blick auf die Berge der Insel Skye. Um viertel vor 6 waren wir dann wieder an unserem Mobile Home. Nachdem Julian etwas gegessen hatte, machten wir noch einen kurzen Spaziergang in der Abendsonne am Loch Alsh entlang, immer mit Blick aufs Eilean Donan Castle. Ein toller Ausklang bei mittlerweile traumhaftem Wetter.

Gefahrene Kilometer: 238

Übernachtung: The Aspens Mobile Home in Ardelve für 280£ (für eine Woche)

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