Tag 4 - Wasserfälle im Süden
Freitag, 19.05.2023
Seljalandsfoss
An diesem Tag sollte es nass werden. Nicht nur wegen dem Wetter, sondern wegen den Sehenswürdigkeiten, die wir uns ansehen wollten. Es ging über die Ringstraße durch den Süden Islands zu einigen der berühmtesten Wasserfälle des Landes. Also frühstückten wir und luden unser Gepäck ins Auto. Gegen 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. In Selfoss tankten wir noch schnell und fanden in einer Apotheke doch noch ein Mittel, das gegen Reiseübelkeit helfen sollte. Dann sollte jetzt also auch längeren Autofahrten nichts mehr im Wege stehen.



Um 10 erreichten wir dann das erste Highlight des heutigen Tages, den berühmten Seljalandsfoss. Der Parkplatz war noch verhältnismäßig leer, auch wenn natürlich schon einiges los war. Wir zahlten die Parkgebühr am Automaten, dann gingen wir zum Wasserfall. Der schöne Wasserfall fällt 66m tief über die ehemalige Küstenlinie Islands in die Tiefe. Auch wenn das Wasser des Flusses aus dem Gebiet des Eyjafjallajölull (der Vulkan, der den Flugverkehr in Europa lahmlegte) kommt, ist es kein Gletscherfluss, sondern ein natürlicher Quellfluss.



Das Highlight ist aber, dass man hinter den Wasserfall gehen kann. Das wollten wir natürlich (wie viele andere) auch machen. Gut, dass wir unsere Regensachen anhatten, denn hier wurde es ordentlich nass. Wir machten einige Fotos und ließen das tolle Schauspiel auf uns wirken. Selbst bei grauem Himmel ein toller Anblick.



Gljúfrabúi
Doch neben dem berühmten Seljalandsfoss gibt es hier noch einen weiteren sehenswerten Wasserfall, der nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Also gingen wir den Weg entlang der Felskante und kamen nach wenigen Minuten zum Gljúfrabúi. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass er sich in einer schmalen Schlucht befindet. In diese Schlucht kommt man nur durch den kleinen Bach, der aus der Schlucht herausfließt. Da man nur über einige Steine, die aus dem Wasser ragen, in die Schlucht kommt, hieß es erst auf die entgegenkommenden Leute warten.



Dann betraten wir die Schlucht und standen in einer Art Höhle, in die der Wasserfall fiel. Es wurde wieder nass, aber der Anblick war atemberaubend. Wie auch alle anderen, ließen wir uns auf einem großen Felsen fotografieren, der vor dem Wasserfall in der Schlucht lag. Ein wirklich magischer Ort, der sich nicht vor seinem großen Bruder ein paar hundert Meter weiter verstecken muss. Nach einer Weile stolperten wir dann wieder über die Steine aus der Schlucht heraus und gingen zurück zum Parkplatz. Dieser war mittlerweile völlig überfüllt und wir waren froh, recht früh dort gewesen zu sein.



Skógafoss
Gegen 12 fuhren wir dann weiter und fast zeitgleich fing es an zu regnen. Der nächste Halt sollte aber nicht lange auf sich warten lassen, denn hier reihen sich einige der schönsten Wasserfälle Islands aneinander. Etwa eine halbe Stunde später erreichten wir den mächtigen Skógafoss. Schon von der Straße war der mächtige Wasserfall nicht zu verfehlen. Auf dem riesigen Parkplatz war zwar einiges los, doch wir fanden noch ohne Probleme einen Platz für unser Auto.



Zum Regen gesellte sich jetzt auch noch ein starker Wind, was das Wetter sehr ungemütlich machte. Also hielten wir uns nur kurz an dem mächtigen Wasserfall auf und gingen bald wieder zum Auto. Nah am Wasserfall hielten sich aber ohnehin nur wenige Leute auf, da die Gischt hier sehr stark ist.



Vík
Gegen 13 Uhr fuhren wir dann weiter und bogen auf dem Weg nach Vík zur Gletscherzunge des Sólheimajökull ab. Die Straße führt durch eine schöne Landschaft bis zum Parkplatz am Fuße der Gletscherzunge. Regen und Wind ließen uns den Plan zur Gletscherzunge zu gehen aber verwerfen und wir fuhren weiter.
Da wir noch zu früh zum Check-In waren, fuhren wir etwas weiter bis Vík. Wir fuhren durch den kleinen Ort an der Südspitze Islands und bogen zum Black Beach ab. Vor uns versuchte jemand mit seinem Toyota Yaris zum kleinen Parkplatz direkt am Strand zu gelangen, fuhr sich aber fest. Zum Glück betätigte sich der entgegenkommende Fahrer als Anschieber, so konnten wir im warmen Auto sitzen bleiben und uns das Schauspiel ansehen. Mit so einem Auto sollte man eben auf befestigten Wegen bleiben, für unseren Duster war der Weg glücklicherweise kein Problem. Wir gingen kurz an den schwarzen Strand, doch es war so diesig, dass die berühmten Felsnadeln nicht zu sehen waren.



Also fuhren wir doch zu unserem Ferienhaus, das sich direkt am berühmten Reynisfjara Strand befand. Wir waren zwar anstatt um 16 schon gegen 14:30 da, doch wir hatten Glück und konnten das Haus schon beziehen. Eine kleine Hütte, aber komplett eingerichtet und bei gutem Wetter mit einer wohl atemberaubenden Aussicht auf den schwarzen Strand und die umliegenden Vulkane und Gletscher. Davon sahen wir bei diesem Wetter allerdings nichts.



Wir richteten uns ein und fuhren gegen 16 Uhr noch einmal nach Vík. Ziel war der örtliche Krónan, in dem wir uns für die nächsten Tage eindeckten. Hier ist scheinbar auch der Zwischenstop für die Tagestouristen, die aus Reykjavik zur Gletscherlagune fahren, denn neben dem Krónan gab es noch Restaurants und einen riesigen Shop mit Souvenirs und isländischen Artikeln. Da das Wetter immer noch saumäßig war, statteten wir dem Shop einen Besuch ab. Die Jungs konnten es kaum abwarten, nach neuen Kühlschrankmagneten zu suchen und wir schauten uns an, was es sonst noch zu kaufen gab.



Danach fuhren wir noch hoch zum Friedhof. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick über Vík auf die Felsnadeln im Meer. Mittlerweile waren diese sogar wieder zu sehen, dann hatte sich der Abstecher wenigstens gelohnt. Gegen viertel vor 6 erreichten wir dann wieder unsere Unterkunft und machten uns etwas zu essen.



Reynisfjara Strand
Gegen halb 8 kam dann plötzlich doch noch die Sonne durch die Wolken. Also zogen wir uns dick an und gingen zum berühmten schwarzen Strand, der kurz zuvor zu einem der schönsten Strände der Welt gekürt wurde. Doch so schön der Strand mit seinem schwarzen Sand und den Felsnadeln auch ist, so gefährlich ist er auch. Hier gibt es sogenannte Sneaker Wellen, die plötzlich weit auf den Strand treiben und einen ins Meer ziehen können. Um tödlichen Unfällen vorzubeugen, gibt es mittlerweile eine Ampel am Eingang zum Strand. Da die Wellen recht stark waren und der Strand durch den Ostwind der letzten Wochen eh recht schmal war (bei Westwind wird wieder Sand angespült), stand die Ampel bei unserem Besuch durchweg auf Gelb. Bei Gelb durfte man nur auf den vorderen Teil des Strandes und auch die berühmte Höhle war so nicht erreichbar.



Doch auch so ist dieser Strand einen Besuch wert. Der Kontrast aus schwarzem Sand und den grasbewachsenen Klippen ergibt ein tolles Bild. Dazu die Basaltsäulen an der Felswand und die Felsnadeln im Meer, das macht diesen Strand einzigartig. Die Jungs hatten Spaß und liefen durch den schwarzen Sand, sammelten Steine und kletterten über die Basaltsäulen. Alles natürlich weit genug vom Meer entfernt.



Doch einige Besserwisser meinten natürlich, sich nicht an die Warnung zu halten und gingen bis ans Meer. Kein Wunder also, dass sie nicht vor allen Wellen weglaufen konnten und ordentlich nass wurden. Solange nicht schlimmeres passiert mag es ja gehen, doch das kann an diesem Strand eben auch anders ausgehen…



Irgendwann überzeugten wir die Jungs dann, das Klettern einzustellen und zurück zu unserer Hütte zu gehen. Dabei machten wir dann einen Abstecher an dem Walschädel entlang, der vor dem neuen Restaurant lag. Dann gingen wir in die Hütte und wärmten uns wieder auf.


