Reisebericht Schottland 2017 - Edinburgh und Loch Tummel

Tag 4 - Edinburgh und Loch Tummel

Donnerstag, 14.09.2017

Edinburgh - Water of Leiht Walk und Dean Village

Nachdem wir gefrühstückt hatten und wieder alle Koffer im Auto verstaut hatten, verließen wir unsere Bleibe in Edinburgh, ließen das Auto aber erst noch an der Wohnung stehen. Heute herrschte zum Glück wieder tolles Wetter, also beschlossen wir den Fußweg am Water of Leith entlang nach Dean Village zu gehen.

Wir ließen die Tram Station Balgreen links liegen und gingen einen kleinen Weg weiter geradeaus bis zum Fluss. Eigentlich hätten wir von hier aus schon am Water of Leith entlang gehen können, der Weg am Fluss war hier aber gesperrt. Also ging es für uns auf der anderen Seite des Murrayfield Stadiums entlang, immer der Straße folgend, bis wir endlich die Roseburn Terrace erreichten, dem eigentlichen Start des Weges.

Ab hier ging es dann auch wirklich die ganze Zeit direkt am Wasser entlang. Herrschte vor wenigen Minuten noch Großstadttrubel, war am Fluss nichts mehr davon zu erkennen. Wie ein grünes Band zieht sich der Fluss durch die Stadt, nur zwischendurch tauchte ein Haus zwischen dem dichten Grün der Bäume auf. Hier verirren sich eher wenige Touristen hin, uns hat der Spaziergang aber wirklich gut gefallen.

Die letzten 500 Meter war der Weg dann wegen eines Hangrutsches gesperrt, also gingen wir das kurze Stück durch die Siedlung und erreichten wenig später Dean Village. Einst Kornkammer Edinburghs begann nach der Schließung der Getreidemühlen der Niedergang dieses Stadtteils. In den 1960 Jahren noch Armenviertel, wurde Dean Village saniert und ist mittlerweile sogar ein gehobener Vorort.

Der Fluss schlängelt sich hier zwischen den alten Gebäuden entlang, die teilweise noch aus Fachwerk bestehen, und direkt am Water of Leith thront das toll restaurierte Well Court Gebäude. Wir genossen den tollen Blick auf Dean Village und die Sonne, dann gingen wir noch ein kleines Stück weiter am Fluss entlang.

 

Edinburgh - Stockbridge und New Town

Wir wollten den Weg noch etwas weiter bis Stockbridge gehen. Wieder ging es direkt am von Bäumen umrahmten Fluss entlang. Nach wenigen hundert Metern erreichten wir dann St. Bernards Well. Unter einem von Säulen getragenen Kuppeldach steht Hygieia, die Griechische Göttin der Gesundheit. Das eindrucksvolle Monument befindet sich direkt am Ufer des Water of Leith.

Wenig später hatten wir dann Stockbridge erreicht. Von hier gingen wir dann südöstlich in Richtung Princes Street. Wir gingen durch den parkähnlichen Circus Place und erreichten das rechtwinklig errichtete New Town. Der ab 1800 realisierte Stadtteil bildet das größte georgianische Bauensemble der Welt. Wir gingen durch die breiten Prachtstraßen bis wir wieder zur Rose Street kamen.

Mittlerweile war es eh fast Mittag und wir hatten Hunger. Also bogen wir in die Rose Street ein und suchten nach einer Möglichkeit zu Essen. Das sollte hier aber kein Problem sein. Also schauten wir uns die Speisekarten der Pubs an und beschlossen im Pub „The Kenilworth“ einzukehren. Für Karin gab es ein super leckeres Kotelett und für mich eine Haggis Wurst. Wenn man schon mal in Schottland ist, muss man so was ja auch mal probieren. Die Wurst schmeckte auch gar nicht mal so schlecht, allerdings hatte ich noch den ganzen Tag was davon. Wer danach noch ein Date hat, sollte darauf verzichten ?

 

Firth of Forth und Loch Tummel

Gut gestärkt gingen wir dann zum Auto zurück und verließen gegen 14 Uhr die wunderschöne Hauptstadt Schottlands. In South Queensferry legten wir dann einen kleinen Halt ein. Hier tummeln sich mittlerweile 3 große Brücken über die breite Flussmündung des Forth, dem Firth of Forth. Direkt am Ufer gibt es hier einen großen Parkplatz, allerdings war es fast unmöglich einen freien Platz zu finden. Wir fanden einen Platz an dem wir wenigstens kurz halten konnten, um ein paar Fotos zu machen. Die beeindruckende Forth Bridge, eine Stahlbrücke aus dem 19. Jahrhundert, leuchtet rot in der Sonne. Auf der anderen Seite spannte sich die alte Foth Road Bridge, eine 1964 eröffnete Hängebrücke, und dahinter die neue Queenferry Crossing Straßenbrücke über den Firth of Forth.

Die gewaltige Schrägseilbrücke wurde erst zwei Wochen vorher von der Queen eröffnet. Natürlich wollten wir dann auch über die neue Brücke fahren. Also durchquerten wir den Ort und gelangten zum Autobahnzubringer. Über die imposante Brücke gelangten wir dann ans nördliche Ufer des Forth. Über die Autobahn M90 ging es dann zügig bis Perth und von hier weiter über die gut ausgebaute A9 nach Pitlochry.

Hier hatten wir eine Unterkunft für diese Nacht gebucht. Allerdings fuhren wir erst noch ein paar Kilometer weiter, denn wir wollten noch zum Queens View, einem Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Blick über den Loch Tummel haben soll. Ab der Brücke über den Fluss Garry wurde die schmale Straße dann zu einer Achterbahn. Schnell fahren war nicht angesagt, denn hinter jeder Kurve oder Kuppe konnte ein Auto oder Bus entgegenkommen. Nach dem Ritt über die schöne Straße hatten wir dann endlich den Parkplatz zum Queens View erreicht.

Wir lösten das Parkticket und gingen dann den kurzen Weg zum Aussichtspunkt hoch. Oben angekommen bot sich ein herrlicher Blick über den Loch Tummel. Zwar war der Himmel mittlerweile wieder wolkenverhangen, der Ausblick war aber trotzdem traumhaft. Von hier überschaut man das ganze Tal bis hin zu den Glencoe Mountains in der Ferne, die trotz Wolken zu erahnen waren.

Wir blieben eine Weile und genossen die Aussicht, dann gingen wir zurück zum Parkplatz. Es war so langsam Zeit für Julians Abendessen, also machten wir uns auf den Rückweg und fuhren die kurvige Strecke zurück bis Pitlochry. Nach kurzem Suchen erreichten wir dann gegen 16:45 Uhr das Easter Croftinloan Farmhouse. Hier hatten wir ein tolles Apartment gebucht und ließen den Abend bei einem Bierchen auf dem Sofa ausklingen.

Gefahrene Kilometer: 144

Übernachtung: Easter Croftinloan Farmhouse in Pitlochry, Apartment für 96€ (gebucht über Airbnb)

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