Tag 3 - Edinburgh
Mittwoch, 13.09.2017
Edinburgh - Royal Mile
Um halb 7 klingelte unser Wecker. Komisch, dabei hatten wir gar keinen Wecker gestellt. Die Geräusche kamen auch eher aus dem Reisebett neben uns. Julian war wach und machte uns deutlich, dass wir aufzustehen hätten. Also Duschen und Frühstücken, dann gingen wir zur Tram Station. Um 9 nahmen wir die Tram nach Edinburgh und stiegen an der Princes Street aus. Das Wetter war, sagen wir mal schottisch. Der Himmel wolkenverhangen und außerdem regnete es.
Aber was sollten wir machen, wir waren jetzt ja nun mal hier. Also gingen wir erst mal hoch in Richtung Castle und kamen schon fast ins Schwitzen bei der Steigung mit Kinderbuggy. Es ging an der hübschen Gasse Ramsay Garden vorbei und schon standen wir auf der Royal Mile. Bei diesem trostlosen Wetter wirkte die Stadt nahezu ausgestorben. Fast kein Mensch war auf der eigentlich prall gefüllten Straße zu sehen. Also gingen wir erst mal die Royal Mile hinunter zum Palace of Holyroodhouse.
Wir schauten uns die alten Gebäude und Kirchen an und lugten in die kleinen Closes, die links und rechts der Royal Mile abgehen. Am unteren Ende gingen wir dann durch die hübsche White Horse Close, in der sich ein kleiner Innenhof versteckt. Kurz darauf hatten wir den Palace of Holyroodhouse erreicht, die schottische Residenz der Queen.
Da der Regen aber immer mehr zunahm, stellten wir uns erst mal am Parlamentsgebäude unter. Julian hatte auch keine Lust mehr, unter seiner Plastikglocke im Buggy zu sitzen, also überlegten wir, was wir bei diesem Wetter machen konnten. Bleibt einem ja fast nur ein Café. Also schnell im Handy nachschauen, ob sich eins in der Nähe finden lässt. Zu Starbucks wollten wir nicht, also gingen wir ins Serenity Cafe an der Crichton’s Close. Das erwies sich als eine gute Wahl, denn die Mitarbeiter waren sehr nett und Kinderfreundlich, und hier gab es sogar Spielzeug für Julian. Und sein Essen konnten wir hier auch erwärmen.
Edinburgh - Grassmarket und Prices Street Gardens
Irgendwann wurde der Regen endlich weniger und wir verließen das nette Café wieder. Wir gingen wieder zur Royal Mile und bummelten wieder den Berg hoch in Richtung Castle. An der Tron Kirk bogen wir dann auf die South Bridge ab und gingen runter zur Cowgate. Wir gingen diese nicht unbedingt sehenswerte Straße entlang bis zum Grassmarket. Vor dem Grassmarket windet sich die oft fotografierte Straße W Bow wieder in Richtung Castle hoch.
Wir blieben aber unten und gingen über den Grassmarket. Wo vor allem abends das Leben tobt, war zur Mittagszeit nicht sonderlich viel los. Wir gingen an den vielen Pubs vorbei und überlegten, in einem Pub einzukehren und etwas zu Essen. Julian hielt aber gerade seinen Mittagsschlaf, also verließen wir den netten Platz wieder und gingen weiter. Wir gingen einmal ums Castle herum und erreichten den Princes Street Gardens an der Paris Church.
Der Ross Fountain Springbrunnen wurde scheinbar gerade saniert und befand sich komplett eingerüstet. Also spazierten wir weiter durch den netten Park, der sich zwischen Castle und Princes Street befindet. Wir schlenderten am Ross Theatre vorbei, einer Freilichtbühne mitten im Park und gingen dann hoch zur Princes Street.
Von hier bietet sich ein netter Blick über den Park und auf das Edinburgh Castle, das über der Innenstadt thront. Dann gingen wir weiter zur Rose Street, an der sich viele Pubs befinden. Bei diesem regnerischen Wetter war hier aber wenig los. So langsam hatten wir auch ordentlich Hunger, doch da Julian noch schlief, gingen wir noch ein Stück weiter bis zur Waverly Mall.
Edinburgh - Castle und St. Andrew Square
In dieser Shoppingmall gibt es natürlich auch einen Foodcourt. Also suchten wir uns etwas zu Essen und gingen danach wieder hoch zum Castle. Der Wettergott hatte endlich ein Einsehen mit uns und der Regen hörte endlich auf. Wir überlegten, das Castle zu besichtigen, doch 17GBP pro Person waren uns dann zu viel, da wir nicht wussten wie lange Julian die Besichtigungstour noch mitmachen würde.
Allerdings hatte ich das Castle schon 2010 besucht, und ich war wirklich begeistert. Sollte man sich eigentlich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Edinburgh ist. Hier kann man ganz locker einen halben Tag verbringen. Und bei gutem Wetter gibt es genügend Sitzmöglichkeiten, von denen aus sich bei einem Bierchen ein toller Blick auf Castle und auf die Stadt bietet.
Wir verließen die Esplanade, auf der die Zuschauertribünen des Edinburgh Tattoo abgebaut wurden, und gingen wieder die Royal Mile hinunter. Hier war es mittlerweile auch recht voll geworden und einige Straßenkünstler waren in der Nähe des Castles zu sehen. Kein Vergleich zu heute Morgen.
Wir suchten einen netten Platz, um uns ein frisch gezapftes Guinness zu genehmigen und gingen in eine kleine Close zu Deacon’s House Café. Das kleine Restaurant liegt in einem gemütlichen Innenhof. Allerdings hätten wir mit dem Kinderbuggy den halben Weg versperrt, also gingen wir weiter. Über die North Bridge ging es dann wieder zur Princes Street.
Von hier gingen wir den direkten Weg durch hübsche, kleine Gassen zum St. Andrew Square. An der kleinen Grünfläche vor der Royal Bank of Scotland erreichten wir den Platz dann. Bei mittlerweile recht gutem Wetter setzten wir uns noch ein wenig auf den St. Andrew Square. Julian hatte Spaß und konnte endlich durch die Gegend laufen. Also drehten wir noch eine Runde ums Melville Monument, dann nahmen wir die Tram gegen halb 4 zurück zur Wohnung. An unsrer Station kauften wir noch kurz ein und gegen 16 Uhr waren wir wieder im Apartment. Bei schönem Wetter wären wir bestimmt noch nicht zurück gewesen, aber so ein Regentag schlägt auch irgendwann aufs Gemüt.