Reisebericht Schottland 2017 - Glencoe und Loch Lomond

Tag 10 - Glencoe und Loch Lomond

Mittwoch, 20.09.2017

Glen Coe

Um halb Sieben war Julian wach, und unsere Nacht war vorbei. Aber wir mussten die Highlands und unser tolles Mobile Home ja eh schweren Herzens verlassen, also war Auto Packen angesagt. Um 10 Uhr hatten wir schließlich alles im Auto und verließen Ardelve bei Regen. Selbst der Himmel weinte bei unserer Abreise…

Die Landschaft versank in tiefem Grau, also fuhren wir ohne Zwischenstop bis nach Glencoe. Hier hielten wir gegen 12 Uhr am Visitor Center. Das Tal Glen Coe ist wohl eines der typischsten Highland Täler, umschlossen von hohe Bergen. Die Gegend war unter anderem Drehort für die Filme Highlander, Braveheart, Harry Potter und James Bond. Im Visitor Center gibt es eine kostenpflichtige Ausstellung über die Gegend, diese haben wir aber nicht besucht. Wir aßen erst mal im kleinen Café, dann gingen wir zum Aussichtspunkt, von dem man bei schönem Wetter wohl einen traumhaften Blick auf das Tal hat. Aber selbst an diesem wolkenverhangenen Tag versprühte das Tal eine ganz besondere Stimmung. Bei diesem düsteren Wetter konnte man sich die blutigen Schlachten vorstellen, die hier stattgefunden haben. Kein Wunder, dass hier so viele Filme gedreht wurden.

Wir überlegten erst, den kleinen Rundgang um das Besucherzentrum zu gehen, doch der Regen hörte auf und wir wollten unser Glück im Hidden Valley versuchen. Das Hidden Valley, oder auch Lost Valley genannt, ist ein kleines Nebental etwa 6 Kilometer östlich des Besucherzentrums. Vom 3 Sisters Car Park aus führt eine kleine Wanderung in das Tal. Doch als wir am Parkplatz ankamen, regnete es wieder und die Wolken hingen bis tief ins Tal. Also machten wir nur kurz ein paar Fotos und verzichteten auf die Wanderung.

Wenige hundert Meter weiter hielten wir dann noch kurz am Meeting of the Three Waters. Hier treffen sich drei Flüsse, zwei davon stürzen recht sehenswert in den Dritten. Selbst bei diesem Mistwetter waren die kleinen Wasserfälle nett anzusehen, allerdings trieb der Regen uns schnell wieder ins Auto. Wir hatten noch überlegt, einen Abstecher ins angeblich so schöne Glen Etive zu machen, allerdings hingen die Wolken auch in diesem Nebental des Glen Coe. Also besuchten wir James Bonds Elternhaus nicht und fuhren weiter nach Süden.

 

Loch Lomond

Also ließen wir das Glen Coe hinter uns und durchquerten die weite Moorlandschaft des Rannoch Moor. Außer kargem Bewuchs und viel Wasser gibt es hier nur die A82, die mitten durch das Moorgebiet verläuft. Wir ließen das Moor schnell hinter uns und fuhren immer weiter nach Süden, bis wir endlich das nördliche Ende des Loch Lomond erreichten. Dieser See gilt als größter und schönster See Schottlands. Der Regen hatte zwar immer noch nicht aufgehört, trotzdem hielten wir am Inveruglas Visitor Centre.

Karin und Julian reichte der Blick vom Auto auf den See, ich versuchte mein Glück aber noch beim nahen Aussichtsturm. Das hätte ich mir aber auch sparen können, denn bei diesem Wetter verbarg der See seine Schönheit. Also ging es wieder zum Auto und wir fuhren weiter über die teilweise sehr schmale Straße.

Gegen 15 Uhr erreichten wir den kleinen Ort Luss und hielten auf dem riesigen Parkplatz an. Hier standen zwar nur wenig Autos, dafür aber umso mehr Busse. Den Ort hatten wir zwar gar nicht auf dem Plan, aber scheinbar gab es hier was zu sehen. Also stiegen wir trotz Regen aus und schauten uns den kleinen Ort an.

Der Ort besteht aus vielen hübsch restaurierten alten Häusern und scheint mittlerweile ein reiner Touristenort zu sein. Einige der kleinen Häuser kann man auch als Ferienwohnung mieten. Wir gingen durch die Straßen und schauten uns den Ort an. Da Luss eigentlich nur aus 4 kleinen Straßen besteht, war die Besichtigungstour auch nicht sonderlich anstrengend.

Neben den vielen hübschen Gebäuden ist auch eine Kirche zu finden, diese schauten wir uns aber nur von außen an. Außerdem befinden sich hier viele Souvenirshops und Trödelläden. Hätten vor einigen Häusern keine Autos gestanden, hätten wir uns fast in die Zeit vor 100 Jahren zurückversetzt gefühlt. Ein wirklich netter kleiner Abstecher. Und auch nicht so überfüllt wie gedacht, wahrscheinlich aber auch dem Wetter geschuldet.

Dann gingen wir am Ufer des Loch Lomond zurück zum Parkplatz. Hier befinden sich natürlich auch einige Shops und Imbissbuden. Also holten wir uns noch einen Hamburger, dann ging es gegen halb 5 weiter. Eine halbe Stunde später erreichten wir dann unsere Übernachtungsmöglichkeit in Dumbarton, einem Vorort von Glasgow.

Eigentlich hatten wir nur eine Tasche für die Übernachtung gepackt, beim Ausladen fiel mir aber auf, dass in einer anderen Tasche Waschmittel ausgelaufen war. Das hatte uns natürlich noch gefehlt. Anstatt ausruhen also alles wieder auspacken und teilweise komplett waschen. Eine tolle Abendbeschäftigung…

Gefahrene Kilometer: 258

Übernachtung: Diamond - Leven House in Dumbarton, Apartment für 96€ (gebucht über Airbnb)

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