Reisebericht Australen 2014 - Kata Tjuta und Uluru

Tag 7 - Kata Tjuta und Uluru

Dienstag, 06.05.2014

Sonnenaufgang auf der dunklen Seite des Uluru

Mitten in der Nacht wachten wir irgendwann auf und dachten, die Sonne wäre schon aufgegangen, dabei war es erst kurz nach 2 morgens. Im Apartment war es taghell, der Strom war anscheinend wieder da. Also Lampen aus und noch etwas weiter schlafen. 3 Stunden später ächzte der Wecker dann aber wieder viel zu früh. Wir hatten unser Frühstück als Lunchpaket bestellt, also fuhren wir erst mal zur Rezeption und holten unsere Boxen ab.

Gegen viertel nach 6 verließen wir dann das Resort und fuhren zur Sunset Viewing Area. Die freundliche Dame an der Rezeption hatte uns tags zuvor geraten, den Sonnenaufgang auch mal von der dunklen Seite anzusehen. Also hoben wir uns die Sunrise Viewing Area für morgen mit Martina und James auf, und fuhren jetzt zur sonnenabgewandten Seite. Vorher mussten wir noch am Parkeingang halten und uns Pässe kaufen. Die Pässe kosten 25 AUD pro Person und sind 3 Tage gültig. Und ganz wichtig den Namen auf die Pässe schreiben. Am nächsten Morgen wurden wir nämlich „freundlich“ darauf hingewiesen, da wir das nicht gemacht hatten.

An der Sunset Viewing Area war nichts los. Es war noch recht kalt und wir standen mit Kaffee in der Hand vorm Uluru und warteten auf den Sonnenaufgang. Für einen kleinen Moment kam richtiges Outback Feeling auf. So langsam sah man das Morgenrot aus der Ferne und der Uluru änderte seine Farbe ganz langsam von Schwarz zu Rot. Und je heller es wurde, umso mehr wurde man von diesen nervigen Buschfliegen verfolgt. Das war aber noch nichts im Gegensatz dazu, was einen mitten am Tag erwartet. Wer Zeit dafür hat, sollte sich den Sonnenaufgang von dieser Seite auch mal ansehen. Vor allem weil man nicht so totgetrampelt wird von Heerscharen von Asiaten wie auf der Sunrise Viewing Area.

 

Kata Tjuta

Dann fuhren wir weiter zu den etwa 40 Kilometer entfernten Kata Tjuta. Diese „vielen Köpfe“ sind aus dem gleichen Material wie der Uluru, nur unserer Meinung nach um längen schöner. Kurz vorm Ziel hielten wir an der Kata Tjuta Dune Viewing Area. Hier hat man einen schönen Blick auf die vielen Hügel. Leider war es etwas wolkig, also strahlten die Berge nicht ganz so schön. Wenig später ging es weiter und wir hielten am Parkplatz zum Valley oft he Winds Walk. Im Sommer wird der Rundweg am späten Nachmittag geschlossen, da es sonst zu heiß wird. Aber auch jetzt in der „kälteren“ Jahreszeit taten wir gut daran, früh mit dem Weg zu beginnen. Will man den kompletten Rundweg gehen, sollte man 3,5 Stunden einplanen um die Landschaft zu genießen und sich nicht abzuhetzen. Außerdem genug zu trinken mit nehmen, auch wenn es ein paar wenige Trinkwasserstationen gibt.

Vom Parkplatz geht es etwa einen Kilometer bis zum Karu Lookout. Auf der Stecke bekommt man schon mal einen schönen Einblick in die roten Felshügel. Richtig schön wird es aber erst nach dem ersten Lookout. Ab hier beginnt der eigentliche Rundweg, der ab 36°C aber geschlossen ist.

Wir gingen rechts herum in Richtung Karingana Lookout. Geht man, wie wir gegen den Uhrzeigersinn, ist der Kilometer bis zum Lookout auch der anstrengendste Teil der Wanderung. Und der schönste. Es ging runter vom Schotterweg und rauf auf einen der Hügel, der sich nach einer Zeit zu einer Schlucht verengt. In der schmalen Schlucht geht man plötzlich durch einen kleinen Wald und man hört nichts außer dem Zwitschern der Vögel, die in den Bäumen sitzen. Links und Rechts eingerahmt von den roten Felsen der Kata Tjuta. Man fühlt sich etwas wie in einer anderen Welt, in einer tollen Welt.

Danach ging es noch weiter bergauf bis zum Karingana Lookout. Aber auch der Aufstieg lohnt sich. Oben angekommen blickt man durch eine Schlucht auf grünes Buschland. Es hätte uns auch nicht gewundert, hätten wir in der Ferne Dinosaurier vorbeiziehen gesehen. Einfach nur traumhaft.

Ab hier kam auch die Sonne dauerhaft heraus, und es wimmelte nur so von Buschfliegen. Gut, dass wir unsere Hüte hatten. Sieht zwar etwas behämmert aus, erfüllt aber seinen Zweck. Viele die uns entgegen kamen und keinen Hut aufhatten, waren nur damit beschäftigt, sich die Fliegen aus dem Gesicht zu wedeln. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man die Umgebung dann wirklich genießen kann. Aber muss ja jeder für sich selbst entscheiden, ob er gut aussehen oder Ruhe vor den Fliegen haben will.

Nach dem Aussichtspunkt ging es wieder steil bergab. Das nutzte Karin auch sofort zu einer unfreiwilligen Rutschpartie auf ihrem Hintern. Nichts passiert, also weiter den Berg hinunter. Wieder unten angekommen, führt der Weg in einem großen Bogen zurück zum Karu Lookout. Der Weg zieht sich ab hier aber noch ganz schön und man hat viele tolle Aussichten auf die roten Hügel. Ein wirklich toller Rundweg den ich nur allen ans Herz legen kann.

Gegen 12 Uhr waren wir dann wieder am Parkplatz. So langsam war es auch recht heiß, gut dass wir die Wanderung schon so früh unternommen hatten. Wir überlegten noch kurz, ob wir noch den Weg in die Walpa Schlucht wagen sollten, entschieden uns aber dagegen, da wir nicht genau wussten, wann Martina und James am Resort ankommen würden. Also hielten wir noch kurz am Uluru um noch tolle Fotos in der Mittagssonne zu bekommen und waren gegen 13 Uhr zurück im Apartment. Wir nutzten die Zeit um uns etwas auszuruhen, aufzuräumen, Fotos zu sichern und zu allen möglichen Sachen, die sonst so liegen blieben.

 

Sonnenuntergang am Uluru

Um 15 Uhr hatten Martina und James dann ihr Zelt aufgestellt und wir fuhren zum Campground um den Abend zu planen. Schnell war die Planung klar: Sonnenuntergang am Uluru und danach Grillen auf dem Campingplatz. Also kauften wir schnell im Supermarkt ein und trafen uns dann wieder. Um viertel vor 5 ging es dann in Kolonne zurück in den Nationalpark. Wir hielten uns noch 20 Minuten in Visitor Center auf, in dem man viel über die heimische Tierwelt und die Geschichte der Aborigines erfährt.

Danach ging es schnell zurück zur Sunset Viewing Area, wir wollten den Sonnenuntergang ja nicht verpassen. Es gab sogar noch 2 Parkplätze nebeneinander mit recht gutem Blick auf den Berg. Nachdem einige Wolken aufgezogen waren und die ersten Autos schon den Parkplatz wieder verlassen hatten, stellten wir uns schon darauf ein, doch keinen tollen Sonnenuntergang an diesem heiligen Berg zu erleben. Doch 5 Minuten bevor die Sonne unter ging verschwanden die Wolken und der Sonnenuntergang an diesem magischen Punkt wurde seinem Ruf gerecht. Der Berg erstrahlte in den schönsten Rottönen und dieses tolle Naturschauspiel hätte auch gerne Stunden dauern dürfen. Ein gewaltiges Erlebnis, das auf den Fotos gar nicht richtig zur Geltung kommt.

Dann brachten wir unser Auto weg und gingen zu Fuß zum Campingplatz. Es gab Schweinefleisch und irgendwelche komischen Lammwürstchen, die dann auch übrig blieben. Martina hatte noch einen 6 Pack Bier für schlappe 28 AUD ergattert und wir tranken die letzten Dosen, die wir noch im Kühlschrank hatten. Wir saßen noch eine Weile draußen, tranken das Bier auf und genossen den tollen Blick auf die Milchstraße. Im Lichtdurchfluteten Deutschland bleibt einem dieser Blick leider verwehrt.

Gegen 22 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Rückweg zu unserem Apartment. Dort hatten wir wohl einen Krümel Tim Tam in der Nähe der Haustür fallen lassen. Es war schon eine ganze Armee an Ameisen im Wohnungseingang damit beschäftigt, diesen scheinbar auch für Ameisen leckeren Snack aus dem Apartment in Sicherheit zu schaffen. Wir schauten uns noch kurz das Treiben an, packten dann unsere Koffer und gingen schlafen.

Gefahrene Kilometer: 176

Hotel: Emu Walk Appartments (Yulara Resort) für 790AUD für 2 Nächte

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