Tag 6 - Fahrt zum Uluru
Montag, 05.05.2014
Flug nach Alice Springs
Um viertel nach 4 riss uns der Wecker aus den Träumen. Duschen, Koffer ins Auto und ganz wichtig: erst mal einen Kaffee um so früh überhaupt klar zu kommen. Gegen 5 Uhr verließen wir dann unsere tolle erste Herberge in Australien. Abschied nehmen hieß es auch von Martina und James. Aber nur für einen Tag. Wir flogen die fast 1.500 Km bis nach Alice Springs, Martina und James stiegen ins Auto und machten sich über den Stuart Highway auf den Weg. Am nächsten Tag wollten wir uns dann im Ayers Rock Resort wieder treffen. An der Abzweigung zum Highway trennten sich dann unsere Wege. Martina und James fuhren Richtung Süden, wir nach Norden zum Flughafen.
Um kurz nach 5 hatte der Mietwagenschalter natürlich noch nicht geöffnet, also stellten wir den Wagen auf dem Parkplatz ab und warfen den Schlüssel in die Rückgabebox. Die Außentemperatur betrug mittlerweile schon 25°C, im Terminal natürlich Kühlschranktemperatur. Wir gaben unser Gepäck auf, aßen noch ein typisch Australisches Frühstück mit Sausage Roll und pünktlich um 7:10 Uhr startete unsere Boeing 717 nach Alice Springs. Als hätten wir im Terminal nicht schon genug gegessen, gab es im Flugzeug noch einmal Frühstück.
Um 9 Uhr landeten wir dann im Roten Zentrum Australiens. In dem kleinen netten Flughafen ist alles mit Aborigine Kunst dekoriert. Selbst der Teppich ist in den typischen Mustern gepunktet. Wir gingen zum Europcar Schalter, um unseren Mietwagen abzuholen. Doch anders als am Telefon von der Hotline in Deutschland zugesichert, war weder der zweite Fahrer noch die Haftungsreduzierung im Preis enthalten. Das kostete uns noch über 100 AUD extra. Außerdem kostete der Kilometer 39 Cent, anstatt der versprochenen 27 Cent. Immerhin waren aber wirklich die ersten 400 Kilometer inklusive. Da fragt man sich, wofür man überhaupt bei denen anruft, wenn die durch ihr eigenes System nicht durchblicken. Nachdem ich mich nach der Rückreise bei Europcar beschwert hatte, bekamen wir aber nach einigem Hin und Her das Geld für die zusätzliche Versicherung zurück erstattet.
Einkaufen und Fahrt zum Yulara Resort
Wir holten unseren Wagen vom Parkplatz, einen schicken Mitsubishi Outlander, und fuhren nach Alice um Proviant einzukaufen. Man sollte auf keinen Fall ohne Wasser die fast 500 Km bis zum Uluru fahren. Wir hielten beim K-mart, doch dieser Markt hat irgendwie alles, nur fast keine Lebensmittel. Also suchten wir weiter und fanden wieder einem Woolworths. Also kauften wir Proviant und im Bottle Shop nebenan einen Karton Bier. Selbst vor Oettinger ist man hier nicht sicher, und auch hier ist die Plörre billiger als die anderen Biere. Gegen den Hunger holten wir uns eine Pastete vom Bäcker. Das typisch australische Essen schmeckte sogar besser als erwartet, allzu oft müsste ich die aber auch nicht haben.
Um kurz vor 12 ging es dann wieder auf den Stuart Highway nach Süden. Wir sahen aber erstaunlich wenig Roadtrains, es herrschte generell wenig Verkehr und wir konnten meistens die Höchstgeschwindigkeit des Northern Territorys von 130 km/h ausnutzen. Des Rätsels Lösung, es war Feiertag. Besser gesagt, der Feiertag fiel aufs Wochenende, und hier wird dann der nächste Werktag zum Feiertag. Eine Lösung, mit der man hierzulande bestimmt auch große Zustimmung ernten würde. Nach 200 Kilometern hielten wir in Erldunda am Roadhouse. Das Roadhouse hier ist das größte auf den Strecke zum Uluru und man hat schon fast die Hälfte der Strecke um. Wir vertraten uns die Beine, streunten durch den Souvenir Shop und kauften vorsorglich schon mal Briefmarken. Wir sind scheinbar der „Rest der Welt“, wie uns auf dem Kassenbon deutlich wurde. Deswegen kostete eine Briefmarke auch läppische 2,60 AUD.
Dann hieß es für Andreas das erste Mal auf der falschen Seite Auto fahren. Auf den endlos langen Strecken durchs Outback kann man sich aber ganz gut daran gewöhnen. Außerdem erinnern einen ständig Schilder daran, auf der linken Seite zu fahren. Nach weiteren 150 Kilometern durchs endlos scheinende Outback erreichten wir den Mount Connor. Dieser Berg, den viele schon für den Uluru halten, ist aber im Privatbesitz. Wir hielten kurz am Aussichtspunkt an und fuhren dann die Restlichen 100 Km zum Resort.
Yulara Resort
Im Resort angekommen, fuhren wir erst mal tanken. Im Outback gibt es kein normales Benzin mehr, sondern nur noch Opal Fuel, das anstatt Benzin getankt wird. Dieser Treibstoff hat keine Dämpfe, die eingeatmet werden können. Dies dient vor allem dem Schutz der Ureinwohner, da sich teilweise schon die Kinder etwas Benzin abfüllen und sich den Topf zum Schnüffeln unter die Nase hängen.
Danach wollten wir einchecken. Doch die Beschilderung verwirrt mehr als dass sie nützt. Wir hatten ein Apartment gebucht und folgten dem Hinweisschild „Emu Walk Apartments“. Doch das Schild zur Rezeption zeigte ständig wo anders hin. Schließlich gingen wir zur Rezeption vom Desert Gardens Hotel, und siehe da, die Rezeption war auch für die Apartments zuständig. Die nette Italienerin an der Rezeption erklärte uns dann auch noch alles Wichtige zum Resort und zur Umgebung. Die Übernachtung hatte ich schon mehrere Monate vorher gebucht, da es dann noch einen Frühbucher Rabatt gibt. Da das Resort die einzige Möglichkeit ist, in der Nähe des Uluru zu übernachten, sind die Preise auch dementsprechend teuer. Für ein 4 Personen Apartment für 2 Nächte bezahlten wir geschlagene 790 AUD. Dafür erhielten wir dann aber auch ein riesiges Apartment über 2 Etagen.
Die Pools waren alle schon geschlossen, also kauften wir noch unser Abendessen im Supermarkt. Pizza für unsere Mikrowelle, die extra ein Programm dafür hatte. In diesem Markt gab es so ziemlich alles, von Lebensmitteln bis hin zur Stichsäge. Danach gingen wir noch mal zur Tanke. Dort hatten wir Hüte mit eingebauten Fliegennetzen gesehen. Diese Hüte sollte man sich unbedingt zulegen, will man nicht die ganze Zeit die lästigen Buschfliegen aus dem Gesicht wedeln. Dann gingen wir zurück ins Apartment zum Abendessen, welches sich als eine Katastrophe entpuppte. Das Bier war zu lange im Eisfach und deshalb schon teilweise gefroren, die Pizza aus der Mikrowelle war entweder labbrig oder total hart. Hätten wir doch nur auf Andreas gehört, doch sein Ruf im Supermarkt nach einer Stichsäge verhallte ungehört. Aber das war noch nicht alles. Als Karin in der Dusche stand, ging plötzlich das Licht aus. Stromausfall im ganzen Resort. Da wir ja auch nichts daran ändern konnten, duschten wir uns im Schein einer Taschenlampe zu Ende und gingen dann schlafen.