Tag 15 - Great Ocean Road
Mittwoch, 14.05.2014
Great Ocean Road - Port Campbell NP
Nach unserem Frühstück im Apartment fuhren wir um viertel nach 8 los in den Port Campbell NP, einem der Higlights der Great Ocean Road. Die Bay of Islands hatten wir ja am Vortag schon besucht, also galt unser erster Stop The Grotto. Über Holzstege und Treppen geht es hier zu einem Felsbogen. Geht man die Treppen hinunter, kann man durch das Loch im Fels auf den Indischen Ozean sehen. Leider lag der Bogen so früh morgens noch im Schatten. Wird der Sandstein von der Sonne beleuchtet, sieht das Gebilde bestimmt noch besser aus.
Dann fuhren wir weiter zur London Bridge. Hier hatten wir gestern schon zur Pinguin Beobachtung angehalten, jetzt wollten wir den Felsbogen auch im Tageslicht sehen. Die London Bridge ist eigentlich gar keine Brücke mehr, sondern nur ein Felsbogen. Die Verbindung zum Festland brach 1990 ab. 2 Touristen wurden bei diesem Vorfall auf dem Felsbogen eingeschlossen uns mussten mit dem Hubschrauber gerettet werden. Doch auch als Felsbogen ist die London Bridge ein tolles Fotomotiv. Wir blieben eine Weile und ließen den Sandsteinbogen und die Wellen, die gegen den Fels peitschten auf uns wirken.
Hier im Port Campbell NP jagt ein Aussichtspunkt den Anderen und wir hielten nur wenige Meter weiter an The Arch. Hier ist wieder ein Felsbogen zu bewundern. Nicht so spektakulär wie die London Bridge, für einen kurzen Halt aber ganz nett.
Great Ocean Road - Loch Ard Gorge und Twelve Apostles
Dann ging es zur etwa 10 Kilometer entfernten Loch Ard Gorge. Hier sollte man unbedingt anhalten, denn hier gibt es eine ganze Menge zu sehen. Die Loch Ard Gorge ist, wie der Name schon sagt, eine Schlucht. Hier gibt es drei verschiedene Rundwege oder man kann zu einzelnen Aussichtspunkten gehen. Ein Weg führt auf den Klippen an der Schlucht entlang und überall hat man tolle Ausblicke auf die Schlucht, den leuchtenden Sandstein und das Meer, das sich in die schmale Schlucht zwingt. Da hier viele Schiffe an den Klippen zerschellt sind, heißt dieser Punkt am Ende der Schlucht auch Wreck Lookout.
Am Anfang der Schlucht gibt es auch einen Zugang zum Strand, wir ließen den Strand aber aus und gingen stattdessen lieber ein paar Hundert Meter weiter zur Thunder Cave. Hier zwingen sich die Wellen des Indischen Ozeans wieder durch eine Schlucht, die in einer Höhle Endet. Wie der Name schon vermuten lässt, brechen die Wellen mit einem Grollen in den Felsvorsprüngen der Höhle. Oberhalb gibt es einen netten Aussichtspunkt von dem man sich dieses Schauspiel ansehen kann. Hier merkt man erst mal, wie viel Kraft die Wellen haben.
Will man sich hier alles ansehen, sollte man 2-3 Stunden einplanen. Wir wären auch noch gerne länger hier geblieben, aber wir hatten noch eine Menge vor und mussten wieder los. Wenige Kilometer weiter hielten wir an DER Attraktion an der Great Ocean Road und an einem der meist fotografierten Punkte Australiens. An den Twelve Apostles.
An der Loch Ard Gorge waren schon einige Leute, hier ist man aber wieder im typischen Touristenreich angekommen. Auf einem riesigen Parkplatz reiht sich Auto an Auto und die typischen Touristenbusse karren Menschenmengen, vorwiegend Asiaten, an. Außerdem gibt es hier ein großes Info Center, das aber wegen Renovierung geschlossen hatte, und es werden Heli Rundflüge angeboten.
Wir gingen schnell durch die Unterführung in Richtung Küste. Scheinbar liegen hier morgens oft Schlangen herum, um sich aufzuwärmen, denn am Weg stand ein großes Schild, das einen vor diesen giftigen Reptilien warnte. Bei den Menschenmengen, die uns entgegen kamen, brauchten wir aber keine Angst haben. Sollte sich hier eine Schlange gesonnt haben, hätte die schon längst Reißaus genommen.
Wir folgten dem Weg zum 12 Apostles Lookout. Auf dem Weg gibt es überall kleine Aussichtspunkte von denen wir einen tollen Blick auf die von der Sonne angestrahlten Sandsteinsäulen hatten. Mittlerweile bestehen die 12 Apostles aber nur noch aus 8 Sandsteinsäulen, dem Rest haben Wellen und Wind zum Einsturz gebracht. Aber auch mit nur 8 Felsen ist dieser Ort wirklich beeindruckend und man kann erahnen, warum die Felsen nach dem Uluru die am meisten fotografierte Touristenattraktion Australiens sind.
Nach einer Weile fuhren wir ein paar Meter weiter zu den Gibson Steps. Hier wurde eine Treppe in den Fels geschlagen, die bis zum Strand führt. Also kletterten wir die Klippen hinunter und standen direkt am Indischen Ozean. Von diesem langen Sandstrand aus hat man einen tollen Blick auf einige der Twelve Apostles. Die Wellen peitschten gegen die Sandsteinsäulen und immer wieder mussten wir aufpassen, dass die Wellen uns am Strand nicht erreichten.
Otway Fly Treetop Walk
Dann verließen wir den Strand wieder und fuhren weiter auf einer der schönsten Straßen der Welt. In Lavers Hill verließen wir die Great Ocean Road und fuhren zum 20 Kilometer entfernten Otway Fly Treetop Walk. Hier wurde ein Baumkronenpfad durch einen kleinen Teil des Great Otway NP eingerichtet. Wir erreichten das Besucherzentrum um viertel vor Eins, bezahlten den Eintritt und machten uns auf den Weg durch den Wald. Nach einigen hundert Metern durch den Australischen Urwald beginnt der eigentliche Treetop Walk.
Es geht über Stahlkonstruktionen und Hängebrücken, die teilweise mehr als 10 Meter über dem Boden verlaufen durch den Wald. Hier bietet sich ein toller Blick in die Baumkronen. In der Mitte des Rundganges hat man die Möglichkeit, auf einen 45 Meter hohen Turm zu steigen. Oben angekommen ist man fast auf gleicher Höhe wie die riesigen Eukalyptusbäume und man sieht, wie sich die Bäume im Wind hin und her bewegen. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte den Turm aber lieber weg lassen.
Irgendwann führte der Weg dann wieder auf den Boden und wir gingen an meterhohen Farnen und riesigen Eukalypten vorbei zurück zum Eingang. Ein lohnender Abstecher durch eine Natur, in der eigentlich nur noch die Dinosaurier zur perfekten Filmkulisse fehlen.
Gegen 14 Uhr waren wir dann wieder am Eingang angekommen. Mittlerweile hatten wir auch Hunger bekommen und wir aßen erst mal was im Restaurant. Auf die Schnelle ganz OK und die Preise waren auch in Ordnung.
Great Ocean Road - Koalas und Fahrt nach Lorne
Um halb 3 verließen wir den Treetop Walk und fuhren wieder auf die Great Ocean Road. Am Abzweig zum Cape Otway bogen wir ab, denn auf der Straße zum Leuchtturm sollte es Koalas zu sehen geben. Wir hielten an einigen Parkbuchten an und irgendwann sahen wir die kleinen Beuteltiere in den Baumkronen sitzen. Allerdings braucht man ein gutes Auge oder ein Fernglas, das die Koalas in großer Höhe zu finden sind.
Nachdem wir 2 Koalas in den Baumwipfeln gesehen hatten, drehten wir wieder und fuhren weiter auf der Great Ocean Road nach Apollo Bay. In diesem größeren Ort hielten wir erst einmal und kauften ein. Unsere Vorräte waren so langsam erschöpft. Da wir noch vor Sonnenuntergang in Lorne ankommen wollten, packten wir schnell alles ein und verließen Apollo Bay. Ab Kennett River wird die Straße sehr schmal und schlängelt sich zwischen Bergen und dem Meer an der Küste entlang. Leider hatten wir keine Zeit, diesen tolle Straßenabschnitt zu genießen und an einigen Punkten anzuhalten, da es so langsam dunkel wurde.
Um halb 6 erreichten wir dann Lorne und mieteten und ein Apartment bei Anchorage Apartments. Zwar etwas älter als die Übernachtungsmöglichkeiten in den letzten Tagen, aber für eine Nacht völlig OK und recht günstig.