Tag 11 - Kangaroo Island Tag 1
Samstag, 10.05.2014
Fahrt nach Kangaroo Island
Um viertel vor 7 checkten wir in unserem Hotel aus und machten uns auf den Weg nach Cape Jervis, zum Fähranleger nach Kangaroo Island. Die Autobahn war wegen einer Baustelle gesperrt, also mussten wir den Weg über die Main South Road nehmen, die aber fast parallel zur Autobahn verläuft. So hatten wir glücklicherweise keinen großen Zeitverlust, denn die Fähre würde wohl nicht auf uns warten. In Adelaide starteten wir mit Regen, doch je weiter wir nach Süden kamen, umso besser wurde das Wetter. Es ging durch die Adelaide Hills einer hübschen, hügeligen Weinregion und immer wieder tauchte der Indische Ozean neben der Straße auf.
Um viertel nach 8 erreichten wir dann den Fähranleger und bekamen unsere Bordtickets. Glücklicherweise erlaubt Europcar die Fahrt auf Kangaroo Island, was aber nicht bei allen Vermietern möglich ist. Man sollte sich also vorher erkundigen, sonst erlischt der Versicherungsschutz. Nur die Fährüberfahrt ist nicht versichert, also Daumen drücken dass nichts passiert. Ich musste das Auto auf die Fähre fahren, die anderen gingen zu Fuß auf das Schiff. Pünktlich um 9 Uhr legte die Fähre bei Sonnenschein und ruhigem Seegang ab und eine dreiviertel Stunde später waren wir auf Kangaroo Island.
Seal Bay und Little Sahara
Viele der anderen Autos hielten erst mal in Penneshaw oder am ersten Aussichtspunk an, wir gaben aber Gas um vor den Touristenmassen in Seal Bay zu sein. Das schafften wir glücklicherweise auch und kamen passend kurz vor der Tour um 11:15 Uhr am Visitor Center an. Seal Bay ist Heimat der drittgrößten Kolonie Australischer Seelöwen. Bei einer geführten Tour kann man bis an den Strand gehen, wo die Seelöwen sich Sonnen. Wir bezahlten die 32 AUD pro Person und kurze Zeit später kam unser Ranger. Besser gesagt unsere Rangerin, falls es sowas gibt.
Erst ging es auf Holzstegen bis zu einer Plattform oberhalb des Strandes. Hier sah man schon links und rechts des Steges überall die Seelöwen in den Büschen liegen. Einige Weibchen waren gerade dabei, ihre Jungen zu säugen. Und das nur wenige Meter von uns entfernt. Selbst direkt unter dem Steg oder am Geländer waren einige der Meeressäuger zu sehen.
Wir hatten zwar eine recht kleine Gruppe, einige Asiaten mussten aber immer wieder von der Rangerin ermahnt werden bei der Gruppe zu bleiben. Das änderte sich auch bei der gesamten Tour nicht. Dann gingen wir auf den Strand. Hier gibt es keine schützenden Gitter mehr, und da wir uns im Revier von wilden Tieren befanden, sollten wir immer dicht zusammen bleiben.
Mit einigem Sicherheitsabstand konnten wir die Seelöwen dann in ihrer gewohnten Umgebung beobachten. Ein tolles Erlebnis, so nah an diese Tiere heran zu kommen, die Tour ist ihr Geld wert. Viel zu schnell waren die 45 Minuten vorbei und wir gingen wieder hoch zum Visitor Center. Hier gingen wir noch auf den Boardwalk, das sind Holzstege, die bis zum Strand verlaufen. Der Boardwalk kostet einzeln gebucht 15 AUD, ist aber im Preis der Tour enthalten. Und auch hier sahen wir immer wieder Seelöwen direkt am Weg. Außerdem liegt hier noch das Skelett eines Buckelwals am Strand, der hier 1984 verendete.
Gegen halb 1 verließen wir die Seelöwen und fuhren weiter in Richtung Flinders Chase National Park, den wir heute auch noch besuchen wollten. Einige Kilometer hinter Seal Bay folgten wir aber erst mal dem Wegweiser zur Little Sahara. Am Parkplatz muss man sich beim Ranger eintragen, dann darf man in die weißen Sanddünen wandern. Wer möchte kann sich hier auch ein Sandboard ausleihen und die Dünen hinunter surfen.
Wir gingen durch die ersten Dünen und plötzlich strahlte vor uns eine riesige weiße Düne im Sonnenlicht. Mühsam gingen wir die Düne hoch und wurden dafür auf dem Dünenkamm mit einer grandiosen Aussicht über die Gegend belohnt. Hier reihte sich Sanddüne an Sanddüne, und alle strahlten im Sonnenschein. Wir genossen den Ausblick eine Weile und bereuten es schon, kein Sandboard mitgenommen zu haben. Also kraxelten wir wieder durch den weichen Sand nach unten und gingen zurück zum Parkplatz.
Admirals Arch und Remarkable Rocks
Wir verließen die Little Sahara und fuhren weiter zum 50 Kilometer entfernten Flinders Chase NP. An der Abfahrt zur Hanson Bay sahen wir plötzlich einen Echidna am Straßenrand. Wir stoppten sofort, um uns dieses Eier legende Säugetier anzusehen. Doch der Ameisenigel hatte keine Lust, begafft zu werden und verkroch sich so gut es ging in einen Busch. Also störten wir das kleine Tierchen nicht weiter und fuhren weiter zum westlichen Ende der großen Insel.
Kurz nach 14 Uhr kamen wir am Visitor Center an und kauften unser Permit für den Tag. Der Eintritt beträgt 10 AUD pro Person. Da wir zu unserem Haus noch einmal quer über die Insel mussten, hielten wir uns nicht lange am Leuchtturm auf, sondern fuhren direkt durch bis zum Admirals Arch. Dieser Felsbogen direkt am Cape du Couedic ist Heimat der Neuseeländischen Pelzrobben.
Wir stiegen aus dem Auto aus, und das Wetter wurde etwas ungemütlich. Es war recht windig und einige Tropfen Regen kamen vom Himmel. Wir gingen trotzdem weiter über die Holzstege und wurden dafür mit einem tollen Ausblick belohnt. Der Indische Ozean peitschte das Wasser an die Felsen des Kaps und an die beiden vorgelagerten Casuarina Islets. Ein toller Anblick, und überall auf den Felsen lagen die Pelzrobben herum. Wir gingen weiter über die Stege und kamen zum eigentlichen Highlight, dem Admirals Arch. Auch hier war die gewaltige Kraft des Wassers zu spüren, und die Wellen peitschten durch den Felsbogen.
Nach einer Weile gingen wir wieder zurück zum Auto und fuhren zu den Remarkable Rocks, die schon vom Admirals Arch aus zu sehen waren. Das Wetter hatte sich auch wieder gebessert und wir kamen etwas vor der Abendsonne an den skurrilen Felsen an. Wind und Wetter haben im Laufe von Jahrmillionen aus den Granitblöcken bizarre Formen gestaltet. Und durch Eisenoxyde leuchten die grauen Felsen rötlich. Ein grandioser Anblick.
Wir gingen den kurzen Weg vom Parkplatz auf das Plateau direkt an der Küste. Hier herrschte reges Treiben und es war schon fast nicht möglich, Fotos ohne irgendwelche Leute zu machen. Und an jeder Ecke entdeckt man eine andere tolle Felsfigur. Wir hielten uns eine ganze Weile hier auf und sahen uns die Felsen von allen Seiten an. So langsam verschwanden auch die meisten Leute und auch das Sonnenlicht wurde immer besser. Wir wären gerne noch länger hier geblieben, doch wir hatten noch eine Fahrt quer über die Insel vor uns. Und den vielen toten Tieren am Straßenrand nach zu urteilen sollte man hier nicht im Dunkeln fahren.
Kingscote
Also verließen wir den tollen Nationalpark um viertel vor 4 und machten uns auf den Weg ins über 100 Kilometer entfernte Kingscote. In Parndana hielten wir kurz am Wildpark an und erkundigten uns, wann am nächsten Tag die Koala Enclosures stattfinden würden. Zu bestimmten Zeiten darf man dort ein Koala Baby auf den Arm nehmen und einige Fotos mit sich machen. Gegen eine geringe Gebühr natürlich. Das war etwas, was ich Sarah und Karin bei der Planung versprechen musste.
Um viertel nach 5, also kurz vor Sonnenuntergang, kamen wir dann in Kingscote an, dem Hauptort der Insel. Als erstes suchten wir unser gebuchtes Haus für die nächsten 2 Nächte. Schnell fanden wir das Dolphin Rise und der Schlüssel steckte auch wie versprochen. Bevor wir die Koffer ins Haus packten, fuhren wir aber noch kurz durch Kingscote, um zu sehen was hier so los ist. Aber außer einer Tankstelle und einigen Geschäften ist hier nichts Besonderes. Eigentlich wollten wir hier noch eine Pinguin Tour machen, doch da die Neuseeländischen Pelzrobben zu viele gefressen hatten, fanden die Touren nicht mehr statt. Am Hafen kann man sich noch eine Pelikan Fütterung ansehen, dafür waren wir aber eh zu spät.
Also fuhren wir zurück zu unserem Haus, das Dolphin Rise ist ein tolles Haus für 6 Personen. Es gab ein riesiges Wohnzimmer mit großem Essbereich und offener Küche. Natürlich mit allem eingerichtet was man so braucht. Außerdem gab es 2 Badezimmer, 2 große Schlafzimmer und ein kleines Schlafzimmer. Hier hätten wir es auch wohl eine Woche aushalten können. Und das Ganze für einen Spottpreis um die 200 AUD, da ich das Haus zusammen mit der Fährüberfahrt gebucht hatte. Es stand auch ein Grill parat, also marinierten wir unser Fleisch und ließen den Abend bei einem gemütlichen BBQ mit Steak und Bier ausklingen.